Corona-Berichterstattung: SRG-Ombudsstelle weist Beschwerden ab
Die Beschwerden wurden wegen der Darstellung der Skeptiker von Corona-Massnahmen eingereicht. Alle neun wurden vom UBI jedoch abgewiesen.

Das Wichtigste in Kürze
- SRF erhielt Beschwerden gegen die Corona-Berichterstattungen.
- Kritisiert wird die Darstellung der Skeptiker von Corona-Massnahmen.
- Die neun Eingaben wurden vom UBI jedoch abgewiesen.
SRF sieht sich mit mehreren Beschwerden wegen ihrer Corona-Berichterstattung konfrontiert. Diese sind in den letzten Monaten bei der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio und Fernsehen (UBI) eingegangen. Die neun Eingaben wurden abgewiesen. In den Beratungen sei jedoch auch Kritik aus Kreisen der Kommission gegen die Darstellung von Corona-Skeptikern zum Ausdruck gekommen.
Die UBI beriet in der vergangenen Woche über neun Eingaben. Diese betrafen Beschwerden zu 19 Publikationen (Fernsehen 10, Online 6 und Radio 3). Dies ist dem am Dienstag publizierten SRF-Newsletter zu entnehmen.
Darstellung der Skeptiker in Kritik
Gerügt werde regelmässig eine einseitige Darstellung der Skeptiker von Corona-Massnahmen. Die behandelten Beschwerden richteten sich ausschliesslich gegen Publikationen von SRF und RTS (Radio Télévision Suisse).
Die Beschwerdeführer argumentierten, in den Beiträgen über entsprechende Gruppierungen würden stets problematische Aspekte ins Zentrum gerückt. Darunter beispielsweise die Nähe zu Verschwörungstheorien (QAnon) oder zu rechtsextremen Kreisen. Dies betreffe jedoch eine kleine Minderheit. Über die Mehrheit und deren Anliegen werde nicht berichtet.

Diese Kritik wurde auch von Mitgliedern der UBI in Bezug auf einzelne Beiträge zu den Demonstrationen vom 29. August 2020 gegen die Corona-Massnahmen in Berlin geteilt, wie es weiter hiess.
Nach intensiver Diskussion sei die UBI zum Schluss, dass auch der zweiteilige Beitrag in der «Tagesschau»-Hauptausgabe vom 29. August die programmrechtlichen Mindestanforderungen eingehalten habe. Die UBI wies die entsprechende Beschwerde mit sechs zu zwei Stimmen ab.
Beschwerden gegen Radiobeitrag gutgeheissen
Einstimmig wies die UBI eine Beschwerde gegen den «Rundschau»-Beitrag vom 9. September 2020 über Corona-Verschwörungstheorien ab. Der klar ersichtliche Fokus sowie die transparent vermittelten Informationen erlaubten eine freie Meinungsbildung des Publikums, schreibt die UBI.
Gutgeheissen hat die UBI hingegen drei Beschwerden gegen einen Radiobeitrag von RTS vom 13. Mai 2020. Darin ging es um Hilfsdienste von kubanischem Medizinpersonal im Ausland.
Der Bericht sei einseitig und wesentliche Fakten wurden verschwiegen. Dies habe es dem Publikum verunmöglicht, sich eine eigene Meinung im Sinne des Sachgerechtigkeitsgebots zu bilden.
Zum ersten Mal führte die Kommission nach eigenen Angaben die öffentlichen Beratungen digital durch.