Bündner Wölfe reissen weniger Nutztiere
Im ersten Halbjahr 2025 verzeichnete Graubünden weniger von Wölfen getötete Nutztiere als im Vorjahr.

23 Nutztiere haben Wölfe in Graubünden im ersten Halbjahr gerissen. Dies geht aus einem Bericht des zuständigen kantonalen Amts hervor. Ein Vergleich zum Vorjahr zeigt: Damals waren es im selben Zeitraum 40 von Wölfen getötete Nutztiere.
Einen Wolf erlegte die Wildhut bei Pontresina aufgrund seines Verhaltens. Acht Wolfsrudel leben derzeit im Kanton Graubünden, wie das Amt für Jagd und Fischerei (AJF) in seinem zweiten Quartalsbericht dieses Jahres schrieb.
Zwei weitere Rudel seien grenzüberschreitend unterwegs. Bei einem Rudel ist noch unklar, ob es nach den umfangreichen Abschüssen letzten Winter noch Überbleibsel gibt. 48 Wölfe liessen die Bündner Behörden zwischen September 2024 und Januar 2025 töten. Damit wollten sie die Nutztierrisse in der aktuellen Weidesaison reduzieren.
Vergleich zu Vorjahresdaten
Vorläufig geben ihnen die Zahlen recht. Verglichen mit dem zweiten Quartalsbericht aus dem Jahr 2024, wurden 2025 bis Ende Juni 18 Schafe weniger gerissen. Doch der Juli hatte es in sich. Ein Blick aufs Monitoring verrät: Im zurückliegenden Juli wurden zusätzlich 44 Schafe und ein Esel getötet.
Im Vorjahr waren es 42 Schafe und ein Grossvieh gewesen. Ob während des laufenden Augusts auch die Marke aus dem letzten Jahr mit 63 Nutztierrissen erreicht wird, wird sich zeigen.
Aber auch die Wölfe mussten im zweiten Quartal bluten. Ein Raubtier erschoss die Wildhut wegen seines Verhaltens bei Pontresina, wie es im Bericht weiter hiess. Zwei weitere Wölfe seien tot aufgefunden worden – einer am Rheinufer bei Tamins und einer bei Rheinwald. Ein vierter Wolf starb bei Silvaplana infolge eines Verkehrsunfalls.
Alle Wölfe – ausser der beim Rheinufer – wurden zur Untersuchung ins Institut für Wildtiergesundheit nach Bern gebracht. Die Ergebnisse stünden allerdings noch aus.