Brite Khan wird neuer Chefankläger des Weltstrafgerichtes

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USA,

Nach neun Jahren wird Chefanklägerin Fatou Bensouda abgelöst: Nachfolger wird der Brite Karim Kahn.

Weltstrafgericht Chefankläger Wahl
Die Scheidende Chefanklägerin Fatou Bensouda. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Karim Kahn wird neuer Chefankläger des Weltstrafgerichts.
  • Khan wurde in einem zähen Wahlverfahren erst im zweiten Wahlgang gewählt.

Der Brite Karim Khan wird der neue Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofes. Die Vertreter der 123 Vertragsstaaten des Gerichtes wählten den 50-jährigen Juristen am Freitag in New York nach einem langwierigen Entscheidungsprozess. Khan löst Chefanklägerin Fatou Bensouda (60) aus Gambia ab, die im Juni nach neun Jahren im Amt ausscheidet.

Ein Chefankläger wird nur für eine Amtszeit gewählt. Das Weltstrafgericht mit Sitz in Den Haag verfolgt Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord.

Zum ersten Mal konnten sich die Vertragsstaaten nicht auf einen Kandidaten einigen. Zuletzt standen vier Kandidaten zur Wahl. Khan wurde im zweiten Wahlgang mit 72 Stimmen gewählt. Der irische Jurist Fergal Gaynor kam nur auf 54 Stimmen.

Kritische Zeit für das Gericht

Der Chefankläger wird sein Amt in einer sehr kritischen Zeit für das Gericht antreten. Es steht unter grossem politischen Druck wegen geplanter Ermittlungsverfahren zu Kriegsverbrechen in Palästina und in Afghanistan. Dadurch wären auch Prozesse gegen Militärs aus Israel oder den USA möglich.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte wegen möglicher Ermittlungen gegen US-Bürger Sanktionen gegen die Ankläger verhängt. Die USA, Israel, Russland und auch China erkennen das Gericht nicht an.

Khan war als Favorit ins Rennen gegangen. Er leitet zurzeit im Auftrag der UN die Untersuchung nach Kriegsverbrechen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) im Irak und hat eine lange Erfahrung im internationalen Strafrecht als Ankläger sowie auch als Verteidiger beim Weltstrafgericht. Beobachter beschreiben ihn als «grossartigen Anwalt» und «beängstigend schlauen Meister-Strategen».

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