In einem Schützengarten-Betrieb kam es zu grobem sexuellem Verhalten eines Chefs gegenüber seiner Sekretärin. Doch statt ihm musste die Angestellte gehen.
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Die Brauerei Schützengarten AG sucht nach dem Skandal einen neuen Kadermitarbeiter. - schützengarten
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Kadermitarbeiter der Schützengarten AG soll im Büro jahrelang Pornos konsumiert haben.
  • Als seine Sekretärin es nicht mehr erträgt, wird statt ihm ihr gekündigt.
  • Jetzt entschuldigt sich der Bierbrauer und sucht einen Nachfolger.

Die Brauerei Schützengarten AG sieht sich im Zuge einer «Blick»-Recherche mit einem unangenehmen Skandal um einen Kadermitarbeiter konfrontiert. Der Chef eines Betriebs des Bierbrauers soll sich jahrelang grobem sexuellem Fehlverhalten schuldig gemacht haben. Obwohl er dieses zugegeben hatte, wurde statt ihm seinem Opfer gekündigt.

Chef schaut Pornos und onaniert im Büro

Eine 59-jährige Sekretärin ertrug jahrelang die sexuellen Eskapaden ihres Chefs schweigend. Er soll im Büro Pornos vor ihr konsumiert und regelmässig onaniert haben. 2021 traut sie sich schliesslich, das Thema mit ihm anzusprechen. Kurz darauf beginnt er sie zu kritisieren, bald darauf folgte die Kündigung.

streik
Der Konsument wird wohl noch nicht viel von dem Streik in den Regalen mitbekommen.
Eine Frau während ihrer Arbeit in einem Bürogebäude in Berlin. Foto: Daniel Naupold/dpa/Symbolbild
Eine Frau während ihrer Arbeit in einem Bürogebäude in Berlin. Foto: Daniel Naupold/dpa/Symbolbild
Bierflaschen mit Kronkorken laufen durch die Produktion einer Brauerei über die Förderbänder einer Befüllungsanlage.
Bierflaschen mit Kronkorken laufen durch die Produktion einer Brauerei über die Förderbänder einer Befüllungsanlage.

Die Frau wendet sich an einen Anwalt und dieser bringt den Fall bis auf den Tisch der obersten Chefetage. Diese zieht die Entlassung zurück, belässt es jedoch bei einer Verwarnung für den Chef. Obwohl dieser alles zugibt.

Dann schickt sie beide Betroffenen zusammen wieder zurück an ihren alten Arbeitsplatz. «Wir sind der optimistischen Auffassung, dass mit der jüngsten Eskalation beide Beteiligten an ihre Pflichten erinnert und aufgerüttelt worden sind», heisst es.

Keine Versöhnung möglich

Wenig überraschend funktioniert das schlecht: Es gibt zwar keine weiteren Porno-Zwischenfälle mehr, aber das Mitarbeiterverhältnis ist irreparabel beschädigt. Die Zusammenarbeit ist nach wenigen Monaten unmöglich und die Sekretärin wird innerhalb von Schützengarten umplatziert.

Die Büro-Angestellte landet plötzlich an der Kasse in einem Getränkemarkt, ohne dazugehörige Ausbildung oder Erfahrung. Sie fühlt sich auch von der Personalabteilung gemobbt, welche «pingelig nach Fehlern sucht».

Mögen Sie Bier?

Die 59-Jährige wird krankgeschrieben und das Arbeitsverhältnis im Sommer 2022 beendet. Sie kriegt eine Genugtuung von 8000 Franken und einem Monatslohn und unterschreibt dafür eine Geheimhaltungserklärung zu den Vorfällen im Chefbüro.

Schützengarten AG sucht neuen Chef

Doch weil sie keinen Frieden findet, bricht sie diese und wendet sich an den «Blick». Nachdem dieser über den Fall berichtet hat, entschuldigt sich die Geschäftsleitung. «Es tut uns ausserordentlich leid, dass die Mitarbeiterin belästigt und ihr gekündigt worden war. Das war im Nachhinein betrachtet falsch und hätte so nicht passieren dürfen», heisst es in der Mitteilung.

Man habe danach aber «alles unternommen», um den Fehler wieder gutzumachen. Zudem bestätigt man, dass «die Nachfolgeregelung für die Neubesetzung der Vorgesetztenstelle» im Gang sei und demnächst ebenfalls umgesetzt werde. Ob der Chef entlassen wurde oder kündigte, ist nicht bekannt.

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