Der ehemalige SVP-Bundesrat Christoph Blocher befürwortet die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS nicht. Denn dann gebe es keinen Wettbewerb mehr.
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Christoph Blocher, ehemaliger SVP-Bundesrat. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Christoph Blocher kritisiert die mögliche CS-Übernahme durch die UBS.
  • Gebe es nur noch eine Grossbank, gebe es keinen Wettbewerb mehr.
  • Eine Übernahme durch eine ausländische Bank lehnt er nicht kategorisch ab.

Der frühere SVP-Bundesrat Christoph Blocher hat eine mögliche Zusammenlegung der Grossbanken Credit Suisse (CS) und UBS als «schlimme Sache» für den Werkplatz Schweiz bezeichnet. Auf Dauer wäre dies auch für die Bankkunden ein Problem, sagte der 82-jährige Industrielle in einem am Samstag online veröffentlichen Interview mit dem «SonntagsBlick».

Es gebe Geschäfte, die international tätige Schweizer Firmen nur mit einer Grossbank, also in der Schweiz mit der UBS oder mit der CS machen könnten, sagte der Milliardär und frühere EMS-Chemie-Manager Blocher. «Wenn es da keinen Wettbewerb mehr gibt, sind die Firmen der alleinigen Bank ausgeliefert.» Gebe es nur noch eine Grossbank, gebe es keinen Wettbewerb mehr.

Blocher über letzten zehn Jahre der Credit Suisse: «Trübes Kapitel»

Eine Übernahme der angeschlagenen Credit Suisse durch eine ausländische Bank lehnte Blocher nicht kategorisch ab. «Das wäre nicht per se schlimm», sagte er. Die CS sei schon heute mehrheitlich in ausländischer Hand.

«Wichtig ist vielmehr, dass potenzielle Käufer ernsthaft daran interessiert sind, die Schweizer Bank langfristig zu stabilisieren und das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen», sagte Blocher. Das aktuelle Management habe keine überzeugenden Ideen, wie dies gelingen solle. Die meisten Fehler bei der CS seien im Verlauf der letzten zehn Jahre gemacht worden, sagte Blocher. «Ein trübes Kapitel.»

Blocher kritisierte, dass es weiter systemrelevante Banken gebe, die «too big to fail» (auf Deutsch: zu gross, um Konkurs zu gehen) seien. «Das sollte es in einer freien Marktwirtschaft nicht geben.» Man habe es trotz aller Bemühungen nicht geschafft, die Grossbanken so aufzuspalten, dass man einzelne Teile untergehen lassen könne.

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