Blatten VS installiert Musk-Antenne wegen schlechtem Handy-Netz
Das Handy-Netz in Blatten VS war mit der Datenübertragung der Gletscherbewegungen überfordert. Deshalb musste nun eine Starlink-Antenne her.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Datenübertragung der Bergbewegungen in Blatten VS erwies sich als schwierig.
- Grund war das schlechte Mobilfunknetz vor Ort.
- Deshalb musste eine Antenne von Musks Unternehmen Starlink installiert werden.
Rund zehn Meter pro Tag bewegt sich der Birchgletscher oberhalb von Blatten VS mittlerweile. Auf das Eis drücken ganze neun Millionen Kilogramm Schuttmaterial.
Kein Wunder, dass die Behörden die Bewegungen im Lötschental genaustens im Auge behalten wollen.
Doch diese Aufgabe erweist sich als schwieriger als gedacht.
Denn: «Wir haben sehr grosse Probleme mit der Datenübertragung im GSM-Netz.» Das teilte Alban Brigger, Ingenieur der Dienststelle Naturgefahren Wallis, am Sonntag an einer Medienkonferenz mit.
Um die Übertragung von detaillierten Messdaten sicherzustellen, ergab sich schliesslich bloss eine Lösung: Das Installieren einer Antenne des US-Unternehmens Starlink, einem Satellitennetzwerk – mit Chef Elon Musk.
Netz in Blatten VS ist mit Datenladung überfordert
Ursprung des Problems im Lötschental ist das lokale Handy-Netz. Dieses sollte nämlich die erhobenen Messdaten des vor Ort installierten Radars nach Zürich zu «Geopraevent» übertragen.
Doch das Netz in Blatten VS ist mit der Datenladung überfordert, wie «Schweiz aktuell» berichtet.
Das Ganze führt dazu, dass Brigger an der vorgestrigen Medienkonferenz zugeben muss: «Ich kann Ihnen leider keine verlässlichen Angaben zu der Geschwindigkeit des Gletschers machen.»
Der Leitende Ingenieur von «Geopraevent», Christian Kuster, führt gegenüber SRF aus: «Wir mussten die Auflösung hinunterschrauben. Also wir mussten unseren Radar weniger empfindlich einstellen, damit wir die Daten, die anfallen, auch übertragen können.»
Zusammen mit der Netzbetreiberin Swisscom musste man sich daraufhin an das Erarbeiten einer Lösung machen.
«Lötschental ist gut versorgt»
Sabrina Hubacher, Mediensprecherin der Swisscom, beteuert: «Das Lötschental selbst ist sehr gut versorgt.»
Lediglich an einer Stelle sei das Netz unzureichend: «Und zwar dort, wo das Geoüberwachungssystem draussen im Feld ganz viele Daten übertragen sollte.»
«Dort müssen wir nochmal schauen, dass es besser funktioniert», so Hubacher in der Sendung.
Für eine bessere Datenübertragung müsse die Sendeantenne nun gut ausgerichtet werden. Ausserdem müsse die Swisscom im Netz nochmal gewisse Sachen verstellen, «damit auch wirklich alles optimal funktioniert».
Starlink-Antenne zur Absicherung
Die Zusammenarbeit zwischen Swisscom und «Geopraevent» habe bereits Früchte getragen, wie Kuster bestätigt. Die Übertragung funktioniere mittlerweile deutlich besser und «sämtliche Probleme» seien gelöst.

Um die Datenübertragung in Blatten VS sicherzustellen, würde am Mittwochmorgen zusätzlich eine Starlink-Antenne installiert. Diese soll über ihre Satelliten die Daten des Radars schnell und effizient übertragen.
Kuster erklärt: Es gebe durchaus noch Stellen in der Schweiz, in welchen man kein Mobilfunknetz habe – von keinem Anbieter. Dort sei ein Starlink-Satellit dann «die letzte Option, die man hat».