Blatten: Plan für Wiederaufbau bis 2029 steht
Nach der Zerstörung durch den Bergsturz hat Blatten bisher nur einen umfassenden Wiederaufbauplan. Viele Fragen bleiben weiterhin offen.

Das Schweizer Dorf Blatten im Lötschental war Ende Mai durch einen schweren Bergrutsch weitgehend zerstört worden. Seither sind rund 300 Einwohner evakuiert und der Ort kaum mehr bewohnbar, berichtet «Walliser Zeitung».
Der Kanton Wallis und die Gemeinde haben einen Fahrplan mit insgesamt 69 Massnahmen vorgelegt. So soll Blatten bis 2029 im Tal neu aufgebaut werden.
Blatten Wiederaufbau bis 2029
Die wichtigsten Schritte betreffen Raumplanung, neue Zonennutzung und Infrastruktur. Konkrete Bauentscheidungen stehen noch aus, so «SRF».
Der genaue Standort für das neue Blatten muss noch gefunden werden. Die Gefahr weiterer Naturereignisse zu gross ist, so Staatsrat Franz Ruppen laut «Bluewin».
Neben Schutzbauten gegen Murgänge und Lawinen sind neue Verkehrswege und eine Seilbahnverbindung vorgesehen.
Hohe Kosten und vielfältige Unterstützung
Die Kosten werden auf rund 100 Millionen Franken veranschlagt. Davon stammen 10 Millionen aus Soforthilfe des Kantons.
Die Versicherungen rechnen mit einer Versicherungssumme von mehr als 320 Millionen Franken. Von den Betroffenen sind erste Rückkehrer ab 2024 möglich, die meisten Bewohner sollen ab 2029 zurückkehren.

Auch Bundesrat und Armee sind in die Hilfsaktionen involviert. Bis zu 90 Soldaten halfen im Juni bei Sicherungs- und Räumungsarbeiten.
Die Aufbaupläne sehen zudem Unterstützung für Unternehmen, Landwirtschaft und touristische Infrastruktur vor.
Unsicherheit und Zeitdruck im Tal
Eine grosse Unsicherheit bleibt: Erst die neuen Gefahrenkarten und weitere Analysen zeigen, wo Blatten wirklich gebaut werden kann. Noch ist nicht festgelegt, ob der Ort am ursprünglichen Platz entsteht oder verschiedene Weiler ausgebaut werden.
Der Gemeindepräsident betont, ein Lötschental ohne Blatten sei keine Option. Versicherungsfristen und gesetzliche Vorgaben machen den Zeitdruck gross.
Das Parlament behandelt im Dezember die nötigen Weichenstellungen für einen Neubeginn. Die Bevölkerung hofft auf rasche Umsetzung des Fahrplans – doch vieles bleibt weiter unklar.