Black Friday: Denner-Kampagne sorgt für Verwirrung

Der Black Friday sorgt jedes Jahr für einen Dopaminrausch. Doch mag sich manch einer fragen: Weshalb sind die Produkte eigentlich nur an ausgewählten Tagen so günstig? Sind sie an allen anderen Tagen denn zu teuer?

In diese Richtung zielt auch der Detailhändler Denner mit seiner aktuellen Kampagne.

«Wer am Black Friday die Preise senkt, ist an den anderen Tagen zu teuer», so der Slogan. Die Aussage klingt aus Konsumentensicht einleuchtend. Und scheint die Migros-Tochter hier zu versprechen: Wir bieten unsere Produkte immer so günstig wie möglich an – und machen für den Black Friday keine Ausnahme.

Die aktuelle Ausgabe der «Denner Woche» – ausnahmsweise im schwarzen Layout – vermittelt jedoch ein anderes Bild. Darin aufgelistet sind über 100 Aktionen, darunter auch solche, die nur am Freitag und Samstag gültig sind. Auf der letzten Seite werden gar die «Black-Friday-Knaller» beworben.

Auf Anfrage rechtfertigt Denner-Sprecher Thomas Kaderli, dies sei kein Widerspruch. Bis auf die Farbe sei die «Denner Woche» gleich gestaltet wie immer.

Auf den ersten Blick scheint Denner für die «Black-Friday-Knaller» die Preise um bis zu 50 Prozent zu senken. Erst das Kleingedruckte offenbart, dass sich die Angabe auf einen Konkurrenzvergleich bezieht.

Diese Angebote seien jede Woche darin enthalten – hiessen dann allerdings einfach «Wochenendknaller». Häufig handle es sich dabei um Produkte, die nur in dieser Form angeboten würden.

Der Umfang der Aktionen des Discounters sei ebenfalls gleich geblieben. Denner biete «jede Woche hunderte Aktionsangebote», so Kaderli. Das Motto «Black-Everyday» zeige: «Wir denken nicht nur am Black Friday an unsere Kunden denken, sondern bieten das ganze Jahr hindurch Tiefpreise an.»

Auch nicht sonderlich viel vom Black Friday hält die Stiftung für Konsumentenschutz. «Den Hype um die angeblich tiefen Preise am Black Friday oder Cyber Monday beurteilen wir kritisch», sagt Geschäftsleiterin Sara Stalder. «Wir können die Argumentation von Denner gut nachvollziehen.»

Denn wieso sollten plötzlich derart grosse Rabatte möglich sein. Dies heisse ja im Umkehrschluss nichts anderes, als dass die regulären Preise eine zu hohe Marge zugunsten der Anbieter hätten.