Billig-Chinese Shein eröffnet Läden in Frankreich – Händler sauer
Ab November zieht der Online-Riese in französische Kaufhäuser ein. Bei der einheimischen Modebranche kommt das schlecht an.

Das Wichtigste in Kürze
- Shein eröffnet ab November 2025 erstmals permanente Läden – zunächst in Frankreich.
- Sechs Standorte entstehen in bekannten Kaufhäusern wie BHV Marais und Galeries Lafayette.
- Shein steht wegen Umweltbelastung und Arbeitsbedingungen stark in der Kritik.
Die asiatische Online-Plattform Shein eröffnet erstmals weltweit permanente Läden – und zwar in Frankreich. Ab November 2025 sollen sechs Standorte folgen, beginnend im Pariser Kaufhaus BHV Marais, wie Agence France-Presse berichtet.
Weitere Geschäfte entstehen in Galeries Lafayette-Filialen in Dijon, Reims, Grenoble, Angers und Limoges. Das gab das Unternehmen am Mittwoch bekannt.
Shein kooperiert dafür mit der Société des Grands Magasins (SGM), die Eigentümerin und Betreiberin der genannten Kaufhäuser ist.
Laut Shein sei dies ein «Engagement zur Wiederbelebung der Innenstädte» sowie zur Förderung der französischen Modebranche. In Zusammenarbeit mit SGM sollen rund 200 Arbeitsplätze in Frankreich entstehen.
Kritik wegen Umweltbelastung und unfairer Konkurrenz
Das 2012 in China gegründete und heute in Singapur ansässige Unternehmen ist bekannt für Billigkleidung, grosse Sortimentsvielfalt und intensives Online-Marketing.
Es steht jedoch wegen Umweltbelastung und möglicher Ausbeutung in der Kritik – insbesondere, da viele Produkte aus chinesischer Produktion stammen.
Vertreter der französischen und europäischen Textilindustrie werfen Shein unlauteren Wettbewerb vor. Das Unternehmen halte sich nicht an europäische Umwelt- und Sozialstandards.
Zudem profitiere es von einer Regelung, wonach kleine Pakete zollfrei bleiben – was kostengünstige Lieferungen und eine schwache Zollkontrolle ermögliche.
Die Kritik an der Expansion ist daher laut. Mit dem neuen Megastore vor dem Pariser Rathaus werde Shein den Markt «noch massiver mit Wegwerfprodukten zu überschwemmen»: Das sagte Yann Rivoallan, Chef des Modehandelsverbands Fédération Française du Prêt à Porter.
Shein erzielte 2022 einen Umsatz von 23 Milliarden US-Dollar und beschäftigt weltweit rund 16'000 Mitarbeitende.