Ein Vater liess sein Kind vor 6,5 Jahren fallen – doch nicht nur ein Schädelbruch war die Folge. Das Gericht entscheidet nun über eine angemessene Strafe.
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Das Baby des Angeklagten wies nicht nur einen Schädelbruch, sondern auch mehrere andere Brüche, Prellungen und Schürfungen auf. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Vater behauptete, dass er sein Kind nur einmal fallen liess.
  • Doch die zahlreichen Verletzungen - unter anderem ein Schädelbruch - sagen etwas anderes.
  • Nun steht er vor Gericht und gestand ein: Er verletzte sein Neugeborenes nicht nur einmal.
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Ein Seeländer sitzt auf der Anklagebank des Bieler Regionalgerichts: Vor sechseinhalb Jahren liess er mutmasslich seinen neugeborenen Sohn fallen. Doch die Verletzungen lassen sich nicht durch einen einzigen Vorfall erklären.

Der Vater erinnert sich im Gerichtssaal an den Tag im Herbst 2017, als er sein Baby beim Wickeln fallen liess.

Trotz des Sturzes schien zunächst alles normal zu sein und der Vater behielt das Geschehene für sich. Darüber berichtet das «Bieler Tagblatt».

Mehrere Knochenbrüche führen zur Entdeckung

Nach einigen Tagen brachte die Mutter des Kindes ihren Sohn ins Spital. In der Nacht weinte es besonders viel und sie bemerkte, dass Blut aus seinem Mund rann. Letztlich wurde ein Schädelbruch festgestellt.

Dieser stellte jedoch nur die Spitze des Eisbergs dar. Weitere Untersuchungen ergaben, dass auch der rechte Arm und das linke Bein des Säuglings gebrochen waren. Und die Ärzte fanden zahlreiche Blutergüsse und verheilte Rippenbrüche.

Ein rechtsmedizinisches Gutachten schloss aus, dass all diese Verletzungen durch einen einzigen Sturz verursacht wurden. Der Vater muss seinen Sohn dementsprechend mehrmals verletzt haben. Dies gestand er laut «Bieler Tagblatt» auch vor Gericht ein.

Kind ist entwicklungsverzögert

Die Verletzungen hatten schwerwiegende Auswirkungen auf die Entwicklung des Kindes. Er litt unter einer Bewegungsstörung und einer schweren Spracherwerbsstörung.

Das Urteil wird für Mittwochnachmittag erwartet.

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