Berner Uni-Rektorin warnt vor politischem Druck auf Forschung
Rektorin Virginia Richter warnt vor politischem Druck auf Hochschulen und betont die Notwendigkeit freier Wissenschaft.

Rektorin Virginia Richter hat am Dies academicus der Universität Bern vor politischem Druck auf die Hochschulen gewarnt. Wissenschaft müsse frei bleiben – bei der Wahl von Themen, Methoden und Kooperationspartnern.
Besonders der Krieg in Gaza habe gezeigt, wie sehr Universitäten unter Erwartungsdruck stünden, sagte Richter am Samstag gemäss Redetext. Die Leitung der Universität sei gezwungen gewesen, schwierige Entscheide zu treffen.
Dabei habe sie Kritik auch aus den eigenen Reihen aufgenommen und das Gespräch gesucht. Ein Beispiel für gelingenden Dialog sei die Veranstaltungsreihe «Nachdenken über Nahost» gewesen, bei der israelische und palästinensische Stimmen zu Wort gekommen seien.
Globale Herausforderungen erfordern internationale Zusammenarbeit
Auch Jan Palmowski, Generalsekretär des europäischen Uni-Netzwerks The Guild, wies in seinem Redetext auf die Bedeutung internationaler Kooperation hin. Internationale Forschung sei heute so umstritten wie lange nicht mehr – politisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich.
Gleichzeitig sei sie unabdingbar, um globale Herausforderungen wie Klimawandel, Gesundheitsfragen oder technologische Entwicklungen zu bewältigen. Europa müsse sich der eigenen Verantwortung stellen und Internationalisierung aktiv gestalten.
Ehrungen für herausragende Frauen in der Kunst
Fünf Frauen erhielten ein Ehrendoktorat, darunter die Kunstvermittlerin und Kuratorin Bice Curiger. Sie wurde als kritische Beobachterin gewürdigt, die das Kunstsystem nicht verkläre, sondern befrage.






