Bern und andere Schweizer Städte verzichten auf Streusalz
Streusalz schadet der Umwelt – insbesondere den Bäumen. Immer mehr Städte versuchen deshalb, den Einsatz zu minimieren. So auch die Stadt Bern.

Das Wichtigste in Kürze
- Bern verzichtet in einem Pilotprojekt ab dem 6. Januar auf Salz auf Quartierstrassen.
- Auch andere Städte wie Zürich versuchen den Salzeinsatz den Bäumen zuliebe zu minimieren.
- Bayern startete ein Pilotprojekt mit Gurkenwasser, das auf den Strassen eingesetzt wird.
Fällt der erste Schnee in den Städten, dauert es nicht lange, bis das erste Mal Salz gestreut wird. Das Streusalz ist jedoch nicht unbedenklich: Gerade für die Bäume in den Städten ist es sehr schädlich.
Die Stadt Bern will nun versuchen, weniger Salz zu verwenden. Und startet deswegen ein Pilotprojekt, wie es in einer Mitteilung des Gemeinderats heisst. Ab dem 6. Januar 2020 wird auf Fahrbahnen von «gewissen Quartierstrassen weitgehend auf den Einsatz von Salz verzichtet».

Birgt das nicht die Gefahr von mehr Unfällen? Der Winterdienst soll lediglich «möglichst ökologisch und ökonomisch» durchgeführt werden, heisst es weiter. Und die Sicherheit der Strassen-Benutzer soll nicht gefährdet werden.
So wird auch auf den übrigen Strassen das Salz weiterhin genutzt. Nach der Wintersaison wird dann überprüft, ob für den nächsten Winter «definitive Anpassungen vorgenommen werden sollen».
Auch Zürich oder Basel verwenden weniger Salz
Auch andere Städte wollen den Salzeinsatz minimieren: Die Stadt Zürich beispielsweise setzt auf den Hauptverkehrsachsen auf «Schwarzräumung». Die Fahrbahn wird so nahezu vollständig von Schnee und Eis befreit. Und wo immer es möglich ist, werden die Zürcher Strassen lediglich gepflügt.
Die Stadt Basel dagegen verzichtet auf Streusalz, verwendet aber Feuchtsalz und flüssige Salzsole. Zudem werden auch hier einige Fahrbahnen «schwarz geräumt».
Gurkenwasser auf den Strassen in Bayern
Im deutschen Bundesland Bayern läuft derzeit ebenfalls ein Pilotprojekt: Dort soll Gurkenwasser zum Einsatz kommen. Pro Saison werden 120 Millionen Liter Sole gebraucht, wie der «Bayrische Rundfunk» schreibt. Zehn davon soll in Zukunft ein Gurken-Produzent beisteuern.
Dazu wird der Salzgehalt des Gurkenwassers auf 20 Prozent verdoppelt. Normalerweise wird das Salzwasser aus der Gurkenproduktion über eine Kläranlage entsorgt. Nun soll es aufbereitet und gereinigt werden. Und dann vom Winterdienst zur Bekämpfung von Glätte eingesetzt werden. Bayern hofft, damit rund 700 Tonnen Streusalz einzusparen.