«Wolkenbruch» war beim Schweizer Filmpreis 2019 fünffach nominiert. Doch er wurde vom Drama «Ceux qui travaillent» ausgestochen.
Grosser Gewinner beim Schweizer Filmpreis 2019: Der Westschweizer Regisseur Antoine Russbach räumte mit seinem Film «Ceux qui travaillent» in den Kategorien Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch und Beste Darstellung in einer Nebenrolle ab.
Grosser Gewinner beim Schweizer Filmpreis 2019: Der Westschweizer Regisseur Antoine Russbach räumte mit seinem Film «Ceux qui travaillent» in den Kategorien Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch und Beste Darstellung in einer Nebenrolle ab. - sda - KEYSTONE/MARTIAL TREZZINI
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitagabend fand der jährliche Schweizer Filmpreis statt.
  • Als bester Spielfilm wurde das Drama «Ceux qui travaillent» ausgezeichnet.
  • Joel Basman (Wolkenbruch) wurde zum besten Darsteller gekürt.

Überraschung beim Schweizer Filmpreis 2019. «Ceux qui travaillent» von Antoine Russbach wurde als bester Spielfilm und für das beste Drehbuch geehrt. Auch für die beste Darstellung in einer Nebenrolle erhält er einen Preis.

Einen Film zu machen, sei oft riskant und immer unsicher, sagte Regisseur Antoine Russbach dem Publikum in Genf. Umso mehr freue er sich über die Preise.

Beim Schweizer Filmpreis 2019 erleidet «Wolkenbruch» eine Niederlage

Mit diesem Gewinn in der Königskategorie war die Niederlage des grossen Favoriten «Wolkenbruch» endgültig besiegelt. Die Komödie von Michael Steiner war in fast allen wichtigen Sparten nominiert. Was dem Film aber keiner mehr nehmen kann, ist der Titel «erfolgreichster Schweizer Film des Jahres 2018».

Und das nicht unwesentliche Trostpflaster: Joel Basman wurde für seine Rolle als Motti in «Wolkenbruch» zum besten Schauspieler gekürt. Der Zürcher kam aus dem Danken nicht mehr heraus. «Danke Steini», richtete er sich an den Regisseur Michael Steiner.

Beste Schauspielerin des Jahres wurde Judith Hofmann. Sie spielt in «Der Unschuldige» die Rolle der Ruth, deren wegen Mordes verurteilter Ex-Freund nach zwanzig Jahren Gefängnis frei kommt. Der Film von Simon Jaquemet war ausserdem als bester Spielfilm, für das beste Drehbuch und die beste Kamera nominiert.

Als beste Nebendarstellerin wurde Pauline Schneider für ihre Rolle als Hilde in «Ceux qui travaillent» ausgezeichnet. Weil diese an dem Abend auf der Theaterbühne stand, drückte sie ihre Freude via Videobotschaft aus.

Als weiterer grosser Abräumer wurde «Chris the Swiss» von Anja Kofmel gefeiert. Es ist die Geschichte um einen Schweizer Journalisten, der im Jugoslawienkrieg zu Tode kam. Die Mischung aus Animation, Dokumentation und Fiktion erhielt in allen Sparten, in denen der Film nominiert war, einen Quartz.

Beki Probst ist die Gewinnerin des Ehrenpreises

Die Ehrungen kamen in einem wahren Reigen daher. Nach Stefan Kälin (Beste Montage), wurde Marcel Vaid der Quartz für die Beste Filmmusik überreicht.

Als Krönung nahm Anja Kofmel den Preis für den Besten Dokumentarfilm entgegen. Das Werk sei in der Tat ein Monstrum, doch «es gibt Geschichten, die einfach raus müssen». Das Thema des Films sei aktueller denn je - und «Chris the Swiss» ein Antikriegsfilm.

Bereits im Vorfeld bekannt war die Gewinnerin des Ehrenpreises: Beki Probst. Die Bernerin führte die Berner Arthouse-Kinokette Quinnie, wirkte an zahlreichen weltweiten Fimfestivals mit und gründete den Branchentreff European Film Market. Bereits an der Berlinale 2018 war Probst mit einem Ehrenpreis, der «Berlinale Kamera», ausgezeichnet worden.

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