Begrünung entlang der Gleise kann Glyphosat-Einsatz reduzieren
Die Begrünung der Gleise könnte den Einsatz von Unkrautvernichtern wie Glyphosat reduzieren, so eine Studie von Agroscope.

Gezielte Begrünung entlang der Gleise kann den Einsatz synthetischer Unkrautvernichtungsmittel wie Glyphosat reduzieren. Zu diesem Schluss kommt Agroscope in einer Untersuchung. Den Unterhaltsaufwand reduziert diese Methode laut dem Forschungsinstitut aber nicht.
Denn auch die gezielte Begrünung erfordere regelmässige Pflege. Dies schrieb das Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung Agroscope in einer Mitteilung vom Montag.
Im Auftrag der SBB haben Forschende der Agroscope und der «Haute école du paysage, d’ingénierie et d’architecture de Genève» (HEPIA) Saatgutmischungen mit Pflanzen zusammengestellt, die problematische Pflanzen verdrängen könnten, ohne die Sicherheit der Bahninfrastruktur zu beeinträchtigen. Die Pflanzen sollten also etwa nicht zu gross werden und keine tiefen Wurzeln schlagen.
Saatgutmischungen im Test
Fünf solche Saatgutmischungen testeten sie an verschiedenen Standorten im Schweizer Mittelland. Der mehrjährige Versuch hat laut Agroscope gezeigt, dass eine erfolgreiche Begrünung des Bereichs neben und zwischen den Gleisen mit ausgewählten Arten möglich ist.
Die Ansiedlung invasiver nicht-einheimischer Pflanzen entlang der Gleise wurde damit eingedämmt und dadurch die Ausbreitung problematischer Arten in benachbarte Acker- und Graslandflächen verringert.
«Viele Eisenbahnunternehmen weltweit gehören zu den grössten nationalen Einzelverbrauchern von Herbiziden», heisst es im Bericht von Agroscope. Im Bahnverkehr sei im Gleisbereich jahrzehntelang eine Null-Vegetation-Strategie verfolgt worden.
Die Suche nach Alternativen
Entfernt wurde die Vegetation dabei mit dem Herbiziden wie Glyphosat. Es ist dem Bericht zufolge heute, nach dem Atrazin-Verbot, in der Schweiz das einzige zugelassene Herbizid im Gleisbereich.
Wegen Umweltbedenken und Diskussionen über die Gesundheitsrisiken von Glyphosat suchen Bahnbetreiber laut Agroscope nun nach neuen Lösungen. Die SBB will Glyphosat demnach seit 2018 möglichst nur noch in Ausnahmefällen durch gezielte Einzelpflanzenbehandlungen anwenden.