Die aktuelle Kältewelle sorgt für Anspannung im schweizerischen Obst- und Gemüsebau.
Die Blüten werden mit einer hauchdünnen Eisschicht isoliert und so vor dem Erfrieren geschützt. (Archivbild)
Die Blüten werden mit einer hauchdünnen Eisschicht isoliert und so vor dem Erfrieren geschützt. (Archivbild) - sda - Keystone/VALENTIN FLAURAUD

Im Wallis und in der Ostschweiz herrscht aufgrund der aktuellen Kältewelle im Obst- und Gemüsebau derzeit eine angespannte Situation. Die Walliser Bauern befürchten wegen der anhaltenden Kälte Frostschäden. In der Ostschweiz sind bisher noch keine Schäden entstanden.

Um ihre Obstbäume und Rebstöcke zu schützen, stellen die Walliser Bauern Wärmekerzen auf oder besprühen ihre Kulturen mit Wasser. Ein grosser Teil des Kantons Wallis sei zurzeit von der Frostgefahr betroffen, sagte Olivier Borgeat, Generalsekretär des Branchenverbands Obst und Gemüse Wallis, am Montag auf Anfrage. Sowohl die Kulturen in der Ebene als auch an den Hängen stünden unter Beobachtung.

Anwendung von Wärmequellen

Das wichtigste Mittel im Kampf gegen den Frost ist das Besprühen der Obstbäume mit Wasser. So bildet sich eine schützende Schicht um die Knospen, die sie vor Temperaturen unter dem Gefrierpunkt schützen. An Hanglagen werden unter den Obstbäumen Kerzen angezündet, um ein zu tiefes Absinken der Temperaturen zu verhindern. In Hanglagen eignet sich die Bewässerung weniger gut, weil es zu Erdrutschen kommen könnte.

Bei den Weinreben sei die Gefahr von Frostschäden lokal sehr unterschiedlich, sagte Yvan Aymon vom Branchenverband für Reben und Wein. In den Hanglagen wird das Risiko weniger gross eingestuft als in der Rhoneebene. Die mehr als eine Woche andauernde Kältewelle sei aber generell besorgniserregend.

Die präventiven Massnahmen werden aufgrund der Wetterprognosen während der ganzen Woche aufrechterhalten. Wirklich gebannt sei die Gefahr von Frostschäden erst nach Mitte Mai, wenn die Eisheiligen vorbei seien. Dies erklärte Borgeat vom Branchenverband Obst und Gemüse.

Erste Bilanz im Mai

Erst dann lasse sich das Ausmass allfälliger Frostschäden abschätzen. Auch in der Ostschweiz herrscht im Obst- und Gemüsebau eine angespannte Situation. Frostschäden seien derzeit jedoch keine zu beklagen, erklärte Reto Leumann vom landwirtschaftlichen Beratungszentrum Arenenberg TG gegenüber Keystone-SDA.

Als Massnahmen würden einzelne Gemüse-Kulturen besprüht werden. Auch setzte man bei einigen Kirschbäumen zum Schutz vor tiefen Temperaturen Folien ein. Wie sich die aktuell auffallend lange Kälteperiode tatsächlich auf die Erträge auswirken werde, sei derzeit schwierig abzuschätzen.

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