In Allschwil BL wurde der Pausenhof der Primarschule um ein Indianer-Zelt aufgewertet. Bizarr: Das Zelt wurde eingezäunt, um eben diese Kinder fernzuhalten.
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Das Zelt auf dem Pausenhof der Primarschule in Allschwil BL wurde eingezäunt. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • In Allschwil BL erhielt die Primarschule ein Indianer-Zelt von der Gemeinde.
  • Doch dieses ist seit über einem Jahr mit einem Zaun abgesperrt.
  • Die Schule wollte es so vor Vandalen schützen. Jetzt soll aber eine andere Lösung her.
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Gross war die Freude bei den Primarschülern in Allschwil BL, als im Zuge der Schulraumplanung vor ein paar Jahren ihr Pausenhof um ein Tipi-Zelt ergänzt wurde.

Doch Kopfschmuck und Pfeilbogen der kleinen Indianer stehen seit Längerem wieder im Schrank: Vor über einem Jahr wurde das Zelt eingezäunt. Die Kinder sollen ihm nicht zu nahe kommen.

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Symbolcharakter: Eingezäuntes Tipi im Baselbieter Indianerland.
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Das Gatter ist fest verschlossen.
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Das Tipi war eigentlich als Aufwertung des Pausenhofs gedacht. Stattdessen zog es Vandalen an.

Diese Massnahme hatte im Einwohnerrat am Mittwoch für Kopfschütteln gesorgt, wie aus dem Audio-Protkoll der Sitzung hervor geht. Es sei die Schulleitung, die diesen Auftrag gegeben habe, erklärte Gemeinderat Robert Vogt (FDP). Der Zaun soll das Zelt vor Kindern schützen, weil es sonst kaputtgehe.

Mirjam Schaub von den Grünen stellte eine Minimalforderung, dass der Zaun wenigstens während den Pausenzeiten geöffnet wird. Denn dieser ist sogar dann abgeschlossen.

Schulleitung will Zaun abbauen

Rektor Martin Münch kann das Unverständnis darüber verstehen: «Ich musste während der Einwohnerratssitzung selber lachen, als ich das Bild gesehen habe», so der Rektor gegenüber Nau.ch. «Das Zelt wurde in der Vergangenheit immer wieder durch Vandalen beschädigt, darum hat die Schulleitung vor Ort in Zusammenarbeit mit der Verwaltung zu dieser Massnahme gegriffen», erklärt er.

Finden Sie, dass Schweizer den Kindern gegenüber positiv eingestellt sind?

Die Verwaltung habe in Absprache mit der Schule umgehend nach der Einwohnerratssitzung mit der Suche nach Lösungen begonnen. «Vorstellbar wäre zum Beispiel eine robustere, weniger anfällige Konstruktion», sagt Münch.

Man stehe diesbezüglich bereits im Austausch mit den Behörden. Zäune soll es aber auf den weiten Ebenen des Allschwiler Indianerlandes keine mehr geben, versichert er.

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