Der Bund prüft die Möglichkeit, Spucktests von Zuhause einzuführen. Damit die Probe nicht verfälscht werden kann, soll ein Videobeweis verlangt werden.
Coronavirus Spucktest
Ein Mann hält einen Spucktest auf das Coronavirus in der Hand. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Immer mehr Corona-Testzentren schliessen und der Druck auf Ungeimpfte steigt.
  • Der Bund will deshalb eine neue Testmöglichkeit ausprobieren.
  • Mit einem Videobeweis sollen Spucktests von zu Hause aus akzeptiert werden.

Für das Covid-Zertifikat muss unter anderem ein negativer Corona-Test vorgewiesen werden. Doch die Testmöglichkeiten für Ungeimpfte nehmen immer mehr ab. Deshalb soll laut der «Aargauer Zeitung» ein Versuch mit Spucktests von zu Hause aus gestartet werden – mit Videobeweis.

«Wenn die Speichelprobe zu Hause gewonnen wird und nicht unter Aufsicht einer Fachperson, kann die Probe verfälscht werden.» Das erklärt Thomas Plattner, Kantonsarzt in Freiburg. «Deshalb suchte man nach möglichen Lösungen, damit dies zu Hause gemacht werden kann.» Dieses wäre für die getesteten Personen angenehmer als in aller Öffentlichkeit.

Datenschutzkonforme Videokontrolle?

Der Kanton Freiburg plant deshalb einen Testversuch mit gepoolten Spucktests. «Dabei gäben die Personen zum Beispiel zu Hause unter datenschutzkonformer Videokontrolle ihre Speichelproben ab», erklärt Plattner weiter. «Dies ermöglicht, das Testen effizienter und kostengünstiger zu gestalten.»

Der Bund überlegt, diese Möglichkeit auch auf nationaler Ebene einzuführen, wie das BAG bestätigt. Die «Einführung und Bezahlung von Speichel-PCR-Pooltests für symptomlose Einzelpersonen» würde aktuell geprüft. Das wäre auch «eine zuverlässigere Diagnostik als die Antigen-Schnelltests». Der Bundesrat will nun explizit eine Rechtsgrundlage für die Spucktests zu Hause mit Videobeweis schaffen.

oberster kantonsarzt
Rudolf Hauri ist Oberster Kantonsarzt von Zug und Präsident der Kantonsärzte-Vereinigung. - Keystone

Das könnte sich aber als schwieriger herausstellen als gedacht. Zweifel entstehen bei Rudolf Hauri, Präsident der Schweizer Vereinigung der Kantonsärzte, hauptsächlich bei der praktischen Umsetzung. «Die Videodokumentation ist das eine, aber das Abliefern der effektiv unverfälschten Probe das andere.»

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