Ärzteverband fordert Finanzierung von Dolmetschern bei Behandlungen
Die Arbeit von Dolmetscherinnen und Dolmetschern bei medizinischen Behandlungen sollen im Krankenversicherungsgesetz geregelt werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Krankenversicherungsgesetz soll neu die Kosten von Dolmetschern im Spital klären.
- Dies die Forderung des Ärzteverbandes.
- Schweizweit sei die Abgeltung der Kosten sehr unterschiedlich.
Die Arbeit von Dolmetscherinnen und Dolmetschern bei medizinischen Behandlungen sollen im Krankenversicherungsgesetz geregelt werden. Das forderte der Ärzteverband, um unnötige und falsche Behandlungen zu verhindern, die auf Missverständnissen basieren.
Aktuell gebe es keinen Tarif, mit welchem diese Leistungen im ambulanten Bereich finanziert werden könnten, schrieb die Vereinigung der Schweizer Ärztinnen und Ärzte FMH am Donnerstag in einer Mitteilung. Im stationären Bereich würden die Übersetzerinnen und Übersetzer schweizweit sehr unterschiedlich abgegolten. Es brauche daher eine schweizweit einheitliche Regelung.
Übersetzung von Angehörigen nicht optimal
Es gehe darum, Kosten zu sparen, schrieb die FMH. Patientinnen und Patienten, die keine Landessprache sprechen, könnten ihre Symptome oft nicht beschreiben oder würden nicht richtig verstanden. Dies habe zur Folge, dass sie auch nicht passend behandelt würden.

Auch Übersetzungen durch Angehörige von Patientinnen und Patienten seien nicht optimal, hiess es weiter. Es bestehe die Gefahr, dass auch diese die Inhalte nicht richtig vermitteln könnten oder wollten. Das basiere manchmal auch auf mangelnden Sprachkenntnissen, manchmal aber auch auf kulturellen Tabus.
In Kliniken und Praxen würden daher für eine korrekte und effiziente Abklärung der Bedürfnisse zunehmend professionelle und unabhängige Dolmetscherinnen und Dolmetscher eingesetzt, erklärte die FMH. Sollte das Nachfolgetarifsystem Tardoc vom Bundesrat genehmigt werden, könnten die Tarifpartner diese Übersetzungsleistungen darin einheitlich und verbindlich regeln.