Um ihren Frauenanteil zu erhöhen, ermöglicht die Armee Soldatinnen nach einem Auslandeinsatz die Einteilung direkt in die Milizarmee - ohne zuvor eine Rekrutenschule besucht zu haben. Bislang haben sich 11 von 28 Frauen der Swisscoy (im Kosovo) und Eufor (in Bosnien) dafür gemeldet.
armee schweiz luzern
Die Schweizer Armee kämpft mit Personalmangel. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee wolle das Wissen und die Fähigkeiten dieser Frauen weiter nutzen und habe deshalb ein Pilotprojekt gestartet, heisst es in einer Mitteilung vom Montag.

Nach heutiger Regelung könnten sich Frauen nach einem Auslandeinsatz nicht direkt in die Milizarmee einteilen lassen.

Frauen werden für die sechsmonatigen Kontingentseinsätze im Ausland rekrutiert und absolvieren zuvor eine dreimonatige militärische Grund- und Fachausbildung.

Nach der einsatzbezogenen Ausbildung und dem anschliessenden Friedensförderungseinsatz würden sie über die militärischen Grundfähigkeiten sowie über eine Spezialausbildung verfügen und seien sich gewohnt, im militärischen Umfeld zu agieren, schreibt die Armee. Weil sie jedoch nicht in der Milizarmee eingeteilt seien, gehe ihr Potenzial der Armee nach rund neun Monaten Militärdienst mit dem Einsatzende verloren.

In einer Versuchsphase sollen nun während zwei Kontingentsrotationen der Swisscoy und der Eufor in den Winterkontingenten 2020/21 sowie den Sommerkontingenten 2021 die ersten weiblichen Kontingentsangehörigen in die Milizarmee eingeteilt werden. Nach der Versuchsphase soll das Projekt überprüft und bei Bedarf angepasst werden.

Eine Analyse hat laut Armee ergeben, dass die verschiedenen Phasen der einsatzbezogenen Ausbildung der Frauen für ihre Auslandeinsätze bezüglich der Ausbildungsinhalte, der Zweckbestimmung und der Intensität mit denjenigen der Rekrutenschule vergleichbar sind und die beiden Grundausbildungskurse somit gleichwertig.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RekrutenschuleSchweizer Armee