Die Arbeitslosigkeit lag 2022 in der Schweiz durchschnittlich bei 2,2 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit mehr als 20 Jahren.
Schweizer Wirtschaft
Arbeiter an der Arbeit. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Seco hat die neusten Zahlen zur Arbeitslosigkeit in der Schweiz veröffentlicht.
  • Im Dezember nahm die Quote leicht zu.
  • Über das gesamte Jahr gesehen war sie mit 2,2 Prozent allerdings sehr tief.
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Die Arbeitslosigkeit in der Schweiz hat im Dezember zwar ganz leicht zugenommen. Sie liegt aber immer noch auf einem sehr tiefen Niveau. Im Gesamtjahresdurchschnitt lag sie gar auf dem tiefsten Stand seit mehr als 20 Jahren.

Ende Dezember waren bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) 96'941 Menschen als arbeitslos gemeldet. Damit lag die Quote im letzten Monat des Jahres bei 2,1 Prozent nach 2,0 Prozent im November, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag mitteilte. Die von der Nachrichtenagentur AWP befragten Ökonomen hatten Werte in dieser Grössenordnung erwartet.

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Das Logo des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) in Bern. - Keystone

Die Arbeitslosenquote ist üblicherweise saisonalen Schwankungen unterworfen, weil es in den Wintermonaten etwa auf dem Bau, in der Landwirtschaft und in der Gastronomie jeweils weniger Arbeit gibt.

Die vom Seco um die saisonale Faktoren bereinigte Arbeitslosenquote ging im Dezember 2022 gar auf 1,9 Prozent zurück nach 2,0 Prozent im Vormonat.

2001 war Arbeitslosenquote zuletzt tiefer

Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat Dezember 2021 lag die Zahl der Arbeitslosen um 24'787 Personen tiefer. Sie lag damit um 20,4 Prozent niedriger.

Laut dem Seco war die Arbeitsmarktentwicklung 2022 «zunehmend durch eine Verknappung des Arbeitskräfteangebots geprägt». Dadurch ergab sich für das Gesamtjahr ein Langzeittiefstwert. Im Gesamtjahr 2022 betrug die durchschnittliche Arbeitslosenquote 2,2 Prozent. Das sind 0,8 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

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Ein Büro der RAV. (Symbolbild) - Keystone

In absoluten Zahlen waren im vergangenen Jahr 99'577 Personen arbeitslos gemeldet und damit 38'037 weniger als im Jahr davor (-27,6%).

Es handelt sich laut Seco um die tiefste Arbeitslosenquote seit mehr als 20 Jahren. Zuletzt wurde den Angaben zufolge 2001 mit 1,7 Prozent eine tiefere Arbeitslosenquote ausgewiesen.

Unternehmen suchen Arbeitskräfte

Doch was die Arbeitnehmenden freut, ist für die Unternehmen schwierig. Für sie ist es im Verlauf des vergangenen Jahres zunehmend schwieriger geworden, Arbeitskräfte zu finden.

Wie ausgetrocknet der Jobmarkt in der Schweiz weiter ist, lässt sich anhand der Daten zur Stellensuche ablesen. Im Dezember lag diese Zahl mit 96'941 laut Seco zwar um 6,1 Prozent höher als im November. Vor Jahresfrist waren allerdings noch 24'787 Personen mehr auf Stellensuche gewesen.

Solarzellen
Arbeiter verlegen eine Solarzelle. (Symbolbild) - Keystone

Die bei den RAV gemeldeten Stellen verringerte sich im Berichtsmonat derweil um 7'973 auf 48'473 Stellen. Von den als offen gemeldeten Stellen unterlagen den Angaben zufolge 36'706 der Stellenmeldepflicht für Berufsarten mit einer Arbeitslosenquote von mindestens 5 Prozent. Zu diesen Berufen zählen mehrere aus der Hotellerie und Gastronomie oder dem Bau. Die Liste dazu wird jeweils auf ein neues Jahr hin aktualisiert.

Kaum mehr eine Rolle am Schweizer Arbeitsmarkt spielt das Instrument der Kurzarbeit. Im Oktober – die Daten werden mit Verzögerung gemeldet – waren nur noch 1894 Personen in Kurzarbeit. Damit stieg die Zahl der Kurzarbeiter gegenüber dem Vormonat September zwar um 24,2 Prozent beziehungsweise 369 Personen. Die Anzahl von Kurzarbeit betroffenen Firmen reduzierte sich allerdings um sechs auf noch 175 Unternehmen.

Und auch wenn sich die Konjunktur abschwächen sollte, dürfte die Arbeitslosenquote laut den Experten des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) 2023 nur leicht anziehen.

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