Die Arbeiten im Gotthard-Tunnel laufen. Doch auf was muss geachtet werden und welche Massnahmen müssen ergriffen werden? Nau.ch hat bei SBB & Unia nachgefragt.
Gotthard-Tunnel
Die Arbeiten der SBB im Gotthard-Basistunnel laufen. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Sanierungsarbeiten im Gotthard-Tunnel sind am laufen.
  • Die Gegebenheiten im Tunnel sind erschwert. Es herrschen Temperaturen von bis zu 40 Grad.
  • Deshalb gelten für die Arbeiten strenge Regeln und Konzepte müssen ausgearbeitet werden.
Ad

Nachdem letzte Woche ein Güterzug im Gotthard-Tunnel entgleiste, laufen nun die Reparaturarbeiten im Tunnel auf Hochtouren. Doch die Bedingungen im Berg sind nicht einfach. Die hohen Temperaturen von bis zu 40 Grad machen den Arbeitskräften besonders zu schaffen.

Auf was muss geachtet werden, welche Massnahmen müssen ergriffen werden und welche Bedingungen müssen eingehalten werden? Nau.ch hat bei der Gewerkschaft Unia nachgefragt.

Anpassungen der Arbeitszeiten – ein Muss

Nico Lutz, Mitglied der Geschäftsleitung sagt gegenüber Nau.ch, es gebe klare Regeln zu Arbeiten bei Hitze. Beispielsweise müsse die Länge der Arbeitszeiten angepasst werden, auch regelmässige Pausen seien ein Muss. Die Regelung der Pausen hänge aber nicht nur von der Temperatur, sondern auch von der Luftfeuchtigkeit ab.

Gotthard-Tunnel
Durch die Entgleisung des Güterzuges kommt es im Gotthard-Tunnel zu Sanierungsarbeiten.
Gotthard-Tunnel
Doch die Arbeiten im Tunnel sind nicht ohne. Es herrschen Temperaturen von bis zu 40 Grad. (Archivbild)
Nico Lutz
Deshalb sei es wichtig, dass gewisse Massnahmen getroffen werden, wie Nico Lutz, Mitglied der Geschäftsleitung von der Unia, gegenüber Nau.ch mitteilt.

«Ab einer Temperatur von 32 Grad muss alle ein bis zwei Stunden eine Pause von fünf bis zehn Minuten gewährleistet werden. Ab über 36 Grad braucht es ein spezielles Konzept», so Lutz und verweist dabei auf Regeln des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO.

Weitere Massnahmen seien gekühlte Pausenräume, genügend Wasser zum Trinken, verkürzte Arbeitseinsätze und Pausen.

SBB hat Massnahmen getroffen

Die SBB hat solche Massnahmen getroffen, wie Mediensprecherin Sabrina Schellenberg auf Nau.ch-Anfrage schreibt: «Die Mitarbeitenden im Tunnel arbeiten in Sicherheitskleidung unter erschwerten Bedingungen.» Der Strom im Tunnel werde aus Sicherheitsgründen ausgeschaltet, stattdessen arbeite man mit Beleuchtungsmaterial.

Wegen der Hitze muss jede Stunde pausiert werden. «Nach 45 Minuten Arbeitszeit wird jeweils eine Pause von 15 Minuten eingelegt. Die SBB setzt Abkühlungscontainer mit Klimaanlagen ein, in denen es zwischen 24 und 25 Grad ist. Damit sich die Mitarbeitenden in der Pause abkühlen können.»

Zudem würden die Mitarbeitenden über ein Warnsystem verfügen, welches Alarm schlage, wenn zu wenig Sauerstoff in der Luft sein sollte. Auch ein Sanitätsdienst sei im Tunnel präsent.

Fahren Sie regelmässig durch den Gotthard?

Man müsse sich als Betrieb bewusst sein, dass die Arbeitskräfte aufgrund der Hitze weniger produktiv seien, erklärt Lutz von der Unia. Ausserdem brauche es aufgrund der verkürzten Arbeitszeiten mehr Personal – insbesondere, wenn die Arbeit unter Zeitdruck erfolge, wie das bei der aktuellen Tunnelsperrung der Fall sei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

GewerkschaftWasserUniaSECOSBBGotthard