Appenzell will teureres Parkieren — auch für Einheimische
Die Innerrhoder Regierung will die Parktarife am Alpstein stark erhöhen auf bis zu 30 Franken pro Tag. Eine Vergünstigung für Einheimische ist nicht vorgesehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Parkplätze am Alpstein in der Appenzeller Gemeinde Brülisau sind überfüllt.
- Die Innerrhoder Regierung will nun ein neues Parksystem einführen. Das kostet.
- Nun wird klar: Für die Einheimischen ist keine Vergünstigung vorgesehen.
Der Alpstein im Appenzellerland ist ein beliebtes Ausflugsziel – sowohl bei Einheimischen, als auch bei Touristen.
Bei sonnigem Wetter sind die Wiesenparkplätze aber rasch zugeparkt. Die Innerrhoder Regierung möchte deshalb erreichen, dass mehr Menschen mit dem ÖV anreisen – und greift nun zu drastischen Massnahmen.
Sie plant ein neues Parkleitsystem, wie man es von Parkhäusern in Grossstädten kennt. Gegen eine kleine Gebühr wird man einen Parkplatz reservieren können.
Neu werden Tarife von bis zu 30 Franken pro Tag gefordert. Die Erhöhung der Tarife würde einen Preisaufschlag von rund 600 Prozent bedeuten.
Im Detail: Die Parkgebühren sollen von heute 5 Franken auf 15 bis 30 Franken erhöht werden. Der Stundentarif soll bei 2 bis 4 Franken liegen.

Nun ist gemäss dem «Tagblatt» klar: Auch die Einheimischen sollen gemäss Vorlage der Regierung künftig tief ins Portemonnaie langen. «Wir können wohl keine Einheimischen-Tarife lancieren», sagt Landesfähnrich Jakob Signer gegenüber der Zeitung.
Signer glaubt aber, dass der Vorschlag dennoch ausreichend abgestützt ist. Die Regierung habe sich mit Bergwirten, Seilbahnen und Bezirken abgesprochen. Man sei sich einig: Es gebe zu viel Verkehr.
Heute Dienstagabend wird die Standeskommission an einer öffentlichen Veranstaltung über die Umsetzung der Tourismuspolitik informieren. Auch die Entscheide zu den Parkleit- und Reservationssystemen stehen auf der Traktandenliste.
Die Durchsetzung der neuen Tarife wäre wohl frühestens 2029 möglich. Kommt der Vorstoss beim Parlament durch, muss das neue Parkleitsystem erst noch vors Volk.