An Auffahrt gab es im Zürcher Hauptbahnhof einen Riesen-Ansturm auf die Migros. Für die Mitarbeitenden ein «grosser Stressfaktor».
Im Zürcher HB-Migros standen die Leute in einer 30-Meter-Schlange an. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Über die Feiertage zog es viele an den Bahnhof, damit sie trotzdem einkaufen konnten.
  • Am Zürcher Hauptbahnhof gab es lange Warteschlangen durch die ganze Migros.
  • Laut der Gewerkschaft Unia ist das Personal am Abend jeweils fix und fertig.

Über Auffahrt waren die Geschäfte geschlossen. Das zog am Donnerstag viele Zürcher an den Hauptbahnhof, wo trotzdem eingekauft werden konnte. In der Migros zog sich die Warteschlange von den Kassen durch das ganze Geschäft. Rund 30 Meter mussten Kunden anstehen.

Die Migros ist mit dem Auffahrts-Geschäft zufrieden, wie es auf Anfrage von Nau.ch heisst. Nicht ganz so begeistert klingt es hingegen bei der Gewerkschaft der Mitarbeitenden.

Unia-Sprecherin Elisabeth Fannin sagt zu Nau.ch, das Personal sei am Abend «fixfertig». «Die Arbeit im Verkauf ist sowieso sehr anstrengend.»

Auf der einen Seite werde körperlich viel verlangt. Das Verkaufspersonal fülle Gestelle auf, schiebe schwere Kisten umher und müsse sich fortwährend bücken und strecken. Fannin: «Wenn der Laden pumpvoll ist, ist es noch schwieriger.»

schlange zürich hb
In der Migros am Zürcher Hauptbahnhof standen die Menschen an Auffahrt durch den ganzen Laden an.
Bahnhof Zürich
Die Menschen standen an Auffahrt durch den ganzen Laden an.
Unia
Die Gewerkschaft Unia erklärt, dass die Arbeit für Verkaufsangestellte auch an normalen Tagen schon sehr anstrengend sei.
Migros
So werde auch körperlich viel verlangt.
Self-Checkout-Kasse Coronavirus
Die Migros verweist auf ihre Self-Check-out-Kassen und sagt, die Tage um Weihnachten und Neujahr seien jeweils strenger.

Andererseits gebe es da noch die Arbeit mit der Kundschaft: «Das Personal muss stets ein achtsames Auge haben und Kunden beraten. Mitarbeitende werden ständig in ihren Aufgaben unterbrochen, was einen grossen Stressfaktor darstellt.»

An Feiertagen sei es besonders intensiv, da viel Ware eingeräumt werden müsse und gleichzeitig überdurchschnittlich viel Kundschaft kommt.

Ohnehin sei die Situation am Auffahrtswochenende für das Personal schwierig: «Keine Kita hat an diesem Tag offen, darum ist es nicht leicht, sich zu organisieren.»

Bereits jetzt würden viele systematisch am Wochenende arbeiten – «an weiteren Sonn- und Feiertagen zu arbeiten, ist sehr belastend.»

Migros: «Weihnachten und Jahreswechsel strenger»

Immerhin: Für die Arbeit an Feiertagen verdient das Verkaufspersonal etwas mehr. «Für unregelmässige Sonn- und Feiertagsarbeit sieht das Arbeitsgesetz einen Lohnzuschlag vor.»

Die Migros kennt noch weitere Spitzentage: «Strenger als Auffahrt oder Pfingsten sind auf jeden Fall die Feststage an Weihnachten und um den Jahreswechsel.»

Gehen Sie an Feiertagen einkaufen?

Auf Anfrage von Nau.ch verweist man zudem auf Self-Check-out-Kassen. Diese seien «ein wichtiger Bestandteil des einfachen und unkomplizierten Einkaufens.»

Zudem gebe es vielerorts die Möglichkeit, Artikel mit dem Smartphone einzuscannen und zu bezahlen. «Ein Gang an eine Kasse ist so gar nicht mehr nötig.»

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