Angehende Lehrer werben mit «Geld und Huren»

Kathrin Röthlisberger
Kathrin Röthlisberger

Zürich,

Die Studizeitung der Pädagogischen Hochschule Zürich «RePHlex» wirbt in einer ihrer Ausgaben bewusst mit sexistischen Inhalten. Nun wehren sich die Studierenden.

Mit sexistischen Inhalten wirbt die Studizeitung «RePHlex».
Mit sexistischen Inhalten wirbt die Studizeitung «RePHlex». - RePHlex

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Studizeitung der PH-Zürich warb in einer ihrer Ausgaben mit sexistischen Inhalten, um neue Autoren zu gewinnen.
  • In einer späteren Ausgabe äusserte sich ein Autor diskriminierend gegenüber Frauen.
  • Die Studierenden wehren sich nun mit Flyer-Aktionen und einer Petition.

Da hat sich aber jemand in die Nesseln gesetzt. Die Studierendenzeitschrift «RePHlex» - die Studizeitung der Pädagogischen Hochschule Zürich – hat sich ein Konzept einfallen lassen, um neue Autoren anwerben zu können.

Bewusst sexistische Werbung

«Wir haben Geld und Huren» («We’ve got money & hoes»), schreibt die Redaktion bestehend aus Studenten. Weiter: «Schreib für die RePHlex. Häsch Bock? Melde dich beim Boss.» Dazu eine Fotomontage mit einem breitbeinigen Protzer, daneben zwei leicht bekleidete Frauen. Dass die Werbung sexistisch ist, wusste die Redaktion laut dem «Tagesanzeiger» offenbar schon beim Druck. «Exgüsi, dass unsere Werbung überhaupt nicht Gender equal ist», soll weiter hinten stehen.

Redaktion doppelt nach

Als wäre ein Ausrutscher nicht bereits genug gewesen, legen die Redaktoren in der Dezemberausgabe das nächste Ei. Wie der «Tagesanzeiger» weiss, vergleicht ein Autor – dieser soll zum Vorstand der SVP Zollikon gehören – in einem Artikel die Forschungsrichtung Gender Studies mit «Glaubensgemeinschaften, die die Gleichheit der Geschlechter predigen». Weiter ist sich der Autor in seinem Artikel sicher, dass Männer aufgrund ihrer Hormone kompetitiver seien und deswegen mehr Kaderstellen besetzten und dass «Frauen in erster Linie schön zu sein haben, um als begehrenswert zu gelten, während Männer durch Charakterstärke bestechen müssen».

Angehende Lehrer wehren sich gegen die Zeitung

Bei den Studenten der Pädagogischen Hochschule Zürich will man ein solches Verhalten der Zeitung nicht tolerieren. Nebst einer Flyer-Aktion ist auch eine Petition im Umlauf, die Sensibilisierung, Distanzierung und die Entlassung des Autors fordert. Wie der «Tagesanzeiger» weiss, lehnte die Studizeitung die Forderungen ab. Laut dem Chefredaktor von «RePHlex» sei die Anzeige nicht in erster Linie als Werbung, sondern als satirische Provokation gedacht gewesen. Weiter soll der Gender-Artikel die Studierenden mit provokativen Meinungen konfrontieren und zum Nachdenken anregen.

Die Hochschule prüft nun, inwiefern die geltenden Richtlinien von der Zeitung verletzt wurden.

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