Das Luzerner Kantonsspital hat für seinen geplanten Neubau eines ambulanten Zentrums ein Siegerprojekt ausgewählt.
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So soll das ambulante Zentrum beim Luzerner Kantonsspital bald aussehen. - Luzerner Kantonsspital

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) hat für den Neubau eines ambulanten Zentrums ein Siegerprojekt auserkoren. Das Zentrum soll 195 Millionen Franken kosten und voraussichtlich 2031 in Betrieb genommen werden.

Der Neubau setzt sich aus einem kleineren zweistöckigen und einem siebenstöckigen Baukörper zusammen, wie Ulrich Fricker, Verwaltungsratspräsident des Luks an einer Medienkonferenz vom Dienstag sagte. Zwischen den beiden Gebäuden soll es einen Aufgang zur Spitalpromenade geben.

Im kleineren Gebäudeteil wird eine Notfallpraxis untergebracht, im grösseren, siebenstöckigen Gebäudeteil finden eine Bildgebungsplattform (MRI, CT etc.), Physio- und Ergotherapie, Dialyse- und Infusionstherapie sowie OP-Säle Einzug. Vorgesehen sind standardisierte Räume die flexible Nutzung ermöglichen.

Vereinigung der medizinischen Bereiche

Im neuen Zentrum sollen grundsätzlich sämtliche ambulanten Bereiche der Medizin und Chirurgie vereint werden – abgesehen von Augenklinik, Kinderspital Frauenklinik und Onkologie/Hämatologie.

Die Ambulantisierung sei im Trend und werde sich weiter in diese Richtung bewegen, sagte Patrick Aepli, Chefarzt Gastroenterologie. 2022 verzeichnete die Luks-Gruppe über 900'000 ambulante Patientenkontakte und rund 50'000 stationäre Fälle.

Der Platz in den bestehenden Gebäuden sei knapp, räumlich stehe das Personal immer wieder an. Durch eine Trennung des ambulanten vom stationären Angebot werde die Qualität der Leistungen erhöht und die Prozesse würden effizienter gestaltet. Dies sei wichtig im Hinblick auf das nicht kostendeckende ambulante Tarifsystem.

Virtuelle Angebote für Patienten

Mit der digitalen Transformation sollen laut Aepli künftig Sprechstunden, Nachsorge Therapie oder Diagnostik auch virtuell angeboten werden. Dies über die App «Mein Luks». Benno Fuchs, CEO des Luks fügte an: «Früher war von 'ambulant vor stationär' die Rede. Heute müsste man eher von 'digital vor ambulant' und dann erst von 'ambulant vor stationär' sprechen».

Die Grobkostenschätzung für das ambulante Zentrum beläuft sich auf 195 Millionen Franken.

Dazu kommen Kosten von 35 Millionen Franken für ein unterirdisches Parkhaus und 10 Millionen Franken für den Spitalplatz mit Umgebungsgestaltung. In den Kosten nicht enthalten sind Rückbauten Medizintechnik und Ausstattung sowie Provisorien und Teuerung.

Bebauungsplanänderung notwendig

Für den Neubau wird eine Änderung des Bebauungsplans notwendig. Die Planauflage dazu startete am Montag. Ohne die Genehmigung könne nicht gestartet werden und es sei chancenlos, im Jahr 2026 starten zu können, sagte Peter Schilliger, Luzerner FDP-Nationalrat und Vizepräsident des Verwaltungsrats des Luks.

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Der Luzerner FDP-Nationalrat Peter Schilliger. - Keystone

Der Baustart sei nach den Rückbauarbeiten des alten Kinderspitals und des Besucherparkhauses vorgesehen. Das Spitalareal soll in drei Phasen bebaut werden.

Die erste Phase – der Neubau des Kinderspitals und der Frauenklinik – hat bereits gestartet. Die Inbetriebnahme ist 2026 vorgesehen.

Das ambulante Zentrum stellt die zweite Phase dar. In einer dritten Phase ist der Neubau eines stationären Zentrums vorgesehen. Dieses soll bis 2035 realisiert werden.

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