GC gegen Zürich ist ein Garant für Ausschreitungen. Neue Zahlen belegen aber, dass es am häufigsten zu Zwischenfällen mit Fussballfans kommt, wenn YB involviert ist.
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Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz ist es im vergangenen Jahr bei 221 Fussballspielen zu Ausschreitungen mit Problemfans gekommen.
  • Spitzenreiter der Hooligan-Tabelle sind die Berner Young Boys, beteiligt an 36 entsprechenden Partien.
  • Friedlicher ging es im Eishockey zu und her: Mit 106 Problem-Spielen wurde ein neuer Tiefstand erreicht.

In jedem zweiten Spiel kommt es zu einem Zwischenfall

Die Videoaufnahmen, die die Schlägerei zwischen Zürcher Fussballanhängern dokumentieren, schockierte diese Woche die Schweiz. Die schier unglaubliche Gewalt, die die Hooligans gegeneinander einsetzen ist beängstigend: egal ob jemand am Boden liegt, es wird weiter auf den «Gegner» eingeschlagen.

Veröffentlicht wurde das Video von der Zürcher Stadtpolizei, die sich davon erhofft, bei ihren Ermittlungen weiterzukommen.

Während die Tessiner im Fussball am wenigsten Probleme machen, sieht es im Eishockey etwas anders aus. Ambri und Lugano stehen in dieser Statistik nämlich zuoberst. Trotzdem, die Eishockey-Fans sind um einiges friedlicher als die Fussball-Fans: In 700 Spielen in den beiden höchsten Ligen kam es «nur» bei 106 zu Negativereignissen. Das ist ein neuer Tiefstand.

Laut «SonntagsZeitung» könnte dies an einem neuen Computerprogramm liegen. Mit diesem wissen Clubs und Behörden ungefähr, aus welchen Regionen die meisten Risikofans kommen, wann und mit welchen Verkehrsmitteln sie anreisen, wo sie sich vor dem Match aufhalten. Dies liefere einen wichtigen Hinweis für Behörden, um frühzeitig am richtigen Ort zu sein. Im Fussball steht die Anwendung noch aus.

Die meisten Vorfälle – 36 um genau zu sein – geschehen, wenn die Berner Young Boys auf dem Feld stehen. Wichtig ist zu wissen, dass als Zwischenfall nicht nur Schlägereien sondern auch beispielsweise das Abbrennen von Pyrotechnik gilt. Nach YB folgt Basel mit 34, Zürich mit 33, Luzern und St. Gallen mit 32 und Sion mit 31 Zwischenfällen.

Am «freundlichsten» geht es in Lugano zu und her. Der FC Winterthur, der Club mit den meisten Zwischenfällen in der Challenge League – 15 an der Zahl – wäre in der Super League immer noch bei weitem am «harmlosesten».

YB-Fans machen am meisten Probleme

So brutal war die Schlägerei zwischen GC und FCZ-Fans. - Stadtpolizei Zürich

Die Szenen sind brutal, aber keineswegs ein Novum. Dies beweisen die neuesten Zahlen zur Fangewalt, die das Bundesamt für Polizei (Fedpol) und die Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) publizierten, und über die die «SonntagsZeitung» und der «SonntagsBlick» berichten.

Demnach kam es im letzten Jahr in den beiden höchsten Ligen des Schweizer Fussballs in 360 Spielen zu 221 Zwischenfällen mit Problemfans. Das ist praktisch jedes zweite Spiel und dort sind Cupspiele, internationale Partien, Test- und Freundschaftsspiele nicht einmal mitgezählt.

YB
Bei Spielen mit YB-Beteiligung kam es bereits zu Zwischenfällen (Archiv). - Keystone

Eishockey-Fans sind friedlicher als Fussball-Fans

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