Die Gewalt im Zürcher Fussball nimmt zu: Die Hooligans sind längst nicht mehr nur auf Kriegsfuss mit Krawallmachern der gegnerischen Teams sondern bedrohen inzwischen auch FCZ-Helfer. Diese fühlen sich machtlos und vom Klub im Stich gelassen.
Die Zürcher Südkurve ist laut den Stadionmitarbeitern das Hauptproblem.
Die Zürcher Südkurve ist laut den Stadionmitarbeitern das Hauptproblem. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut Stadionmitarbeitern hat die Gewalt gegen FCZ-Helfer zugenommen.
  • Verantwortlich soll die Südkurve sein, die laut den Stewards im Stadion das «komplette Sagen» hat.
  • Die Helfer fühlen sich vom Klub im Stich gelassen – dort zeigt man sich über die Vorwürfe überrascht.

«Es ist die Südkurve, die hier im Stadion komplett das Sagen hat. Es ist ein rechtsfreier Raum. Eingangskontrollen sind in letzter Zeit fast unmöglich. Wir fühlen uns bedroht.» Gleich mehrere Stadionmitarbeiter packen im «Blick» aus und sprechen anonym – aus Angst um die Arbeitsstelle – über die Gewaltspirale im Zürcher Fussball.

Stewards fühlen sich im Stich gelassen

Diese Gewalt bekommen vor allem die Stewards zu spüren, also die Männer und Frauen mit Leutchtwesten, die im Einganbsbereich Aufgaben übernehmen, die früher von der Security übernommen wurden. Dieses Good-Hosting-Konzept soll eine Deeskalation erreichen, da man nicht möchte, dass die Fans bereits am Eingang von Securitys in Kampfmontur empfangen werden.

Nur: Stewards fühlen sich den Hooligans wehrlos ausgeliefert und vom Klub im Stich gelassen. Sie sprechen in dem Boulevardblatt von tätlichen Angriffen auf mindestens vier Stewards seit dem Abstieg des Klubs im Sommer 2016.

In einem Fall seien mehrere Krawallbrüder sogar an der Privatadresse eines Stewards aufgetaucht und hätten diesen bedroht. Das Resultat ist ein Klima der Angst: «Niemand traut sich etwas gegen die Südkurve zu unternehmen. Auch weil der Klub nicht hinter einem steht», so einer der Stewards.

«Weniger Probleme seit Stewards im Eingangsbereich stehen»

Beim FCZ zeigt man sich auf Anfrage des «Blicks» überrascht über diese Vorwürfe. Sicherheitsverantwortlicher Kaspar Meng: «Grundsätzlich kann man sagen, dass es weniger problematische Situationen beim Einlass gibt, seit die Stewards im Eingangsbereich stehen.»

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