Im Bahnhof Luzern kann man nur noch bargeldlos für den Toiletten-Zutritt bezahlen, Alternativen gibt es nicht. Vor allem Rentner stört dies stark.
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In Luzern kann nur noch auf die Bahnhofs-Toiletten, wer auch bargeldlos bezahlen kann. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • An einigen Bahnhöfen kann man bei den Toiletten nur noch bargeldlos bezahlen.
  • Pro Senectute hat damit kein Problem – solange es auch Alternativen gibt.
  • Die SBB sehen keinen Handlungsbedarf, werden aber Anleitungen anbringen.
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Bargeldloses Bezahlen wird immer beliebter. Mehr und mehr Unternehmen setzen darauf und akzeptieren teils kein Bargeld mehr. Zum Leidwesen von vor allem älteren Menschen.

Auch die SBB stellen vermehrt auf Zahlen mit der Karte oder dem Handy um. So auch bei den Toiletten. Wie das SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» berichtet, laufen in vier Bahnhöfen Pilotprojekte, in Luzern wurde im Juni komplett umgestellt. Denn das alte Bezahlsystem sei am Ende des Lebenszyklus gewesen, Ersatzteile gebe es nicht mehr, so die SBB.

Schweizer Franke
Bargeld wird immer weniger wichtig. - Keystone

Für Personen, die nicht bargeldlos bezahlen können, gibt es keine Alternative. Dies musste eine Rentnerin erfahren, die beim Umsteigen vom Zug aufs Schiff im Bahnhof Luzern auf die Toilette wollte. Nur dank der Hilfe einer anderen Person, die die Schranke für sie öffnete, konnte sie das stille Örtchen benützen. Gegenüber «Espresso» sagt sie: «Ich hatte eine unglaubliche Wut.»

Peter Burri Follath von Pro Senectute hat Verständnis für den technologischen Fortschritt. Denn «auch im Alter darf man noch etwas lernen». Der Spezialist für digitale Fragen im Alter findet es aber nicht in Ordnung, dass es keine Alternativen gebe. Sein Vorschlag: Personen, die nicht bargeldlose bezahlen wollen oder können, könnten an einem Schalter einen Jeton erwerben.

Wie bezahlen Sie lieber?

Laut der Organisation für Altersfragen gibt es in der Schweiz rund 200'000 Personen, die nicht online sind. Die meisten davon sind über 80 Jahre alt. Dennoch sehen die SBB keinen Handlungsbedarf, Alternativen seien keine geplant. Man wolle aber die Information verbessern und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung anbringen, sagt ein Mediensprecher.

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