Alain Berset besucht Universitätsspital Lausanne

«Heute ist der Montag, 26. Oktober. Und dieser Montag ist der letzte Tag, um Massnahmen zu ergreifen.» Mit diesem Fazit will Gesundheitsminister Alain Berset der Bevölkerung klarmachen, dass alles an ihr hängt.

Nach einem Besuch des Lausanner Universitätsspital Chuv äussert sich Bundesrat Alain Berset vor den Medien zur aktuellen, «stark verschlechterten» Situation. Die Schweizer Inzidenz hat 600 überschritten, die Hospitalisationen verdoppeln sich etwa jede Woche. «Die Evolution der Infektionen nähert sich der Dynamik von jener im Frühling», erklärt Berset.

Und doch wolle man möglichst einen Lockdown verhindern. Deshalb sollen die Schweizerinnen und Schweizer auf unnötige, private Kontakte verzichten. «Limitieren, limitieren, limitieren», so sein Credo. Zudem solle man weiterhin die Distanzregeln einhalten und sich häufig die Hände desinfizieren. «Der Verkauf an Desinfektionshandgel ist im Vergleich zum Frühling anscheinend im Sinkflug», so Berset. Das sei besorgniserregend.

Der Bundesrat nahm auch zu den Schnelltests Stellung: Sie würden «sehr, sehr bald» vom Bundesrat autorisiert werden. Damit könne man die globale Testkapazität erhöhen, die im Moment täglich über 25'000 betrüge.

Zuletzt sagt Berset: «Die Situation ist auf die Dauer angelegt, deshalb müssen die Massnahmen gut durchdacht sein.» Diese werden am Mittwoch vom Bundesrat angekündigt.

Insgesamt zeigte sich Berset von seinem Besuch im Universitätsspital sehr beeindruckt: «Besonders das Engagement und die Flexibilität des Pflegepersonals», so der Freiburger. Doch genau dieses Personal streikt diese Woche: Das Gesundheitssystem steht kurz vor dem Kollaps.