Das Schweizer Unternehmen Cilander stellt seine Produktion ein, 190 Arbeitsplätze sind betroffen.
Cilander
Im Jahr 2024 könnten die letzten Meter veredelter Stoff in Herisau vom Band der Cilander rollen. - keystone
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Die Firma Cilander hat keine Lösung für die Fortführung ihres Betriebs gefunden. An der ausserordentlichen Generalversammlung beschlossen die Aktionäre am Donnerstag gemäss einer Mitteilung die endgültige Schliessung des Unternehmens aufgrund stark gesunkener Nachfrage nach Textilprodukten.

Spätestens Ende August werde die Aktiengesellschaft Cilander ihre Produktion einstellen, schrieb das Herisauer Unternehmen in einer Mitteilung.

Ausbleibende Lösungen und Hoffnung auf Teilerhalt

Auch im Konsultationsverfahren habe keine Lösung für die Fortführung des Unternehmens gefunden werden können. Es werde versucht, Teilbereiche der Firma unter neuen Besitzern fortzuführen. «Damit könnten wir bis zu 30 Arbeitsplätze retten», liess sich der Verwaltungsratspräsident Rolf Schmid in der Mitteilung zitieren.

Für die Mitarbeiter sei ein Sozialplan erarbeitet worden.

Betroffene Standorte und sinkende Nachfrage

Von der Schliessung betroffen sind insgesamt 190 Mitarbeitende an den Standorten Herisau AR, Flawil SG und Lützelflüh BE. Die Nachfrage nach ihren Produkten sei sowohl im In- als auch im Ausland eingebrochen, schrieb Cilander im Januar in einer Mitteilung.

Schwierigkeiten bereiteten dem Unternehmen zudem steigende Energie- und Produktionskosten in der Schweiz, die Inflation im Ausland und ein starker Franken.

Diese Faktoren hätten zu hohen Verlusten geführt. Das Textilunternehmen Cilander veredelt seit 1814 Textilien und exportiert seine Produkte in über 80 Länder. Gemäss eigenen Angaben zählte die Firma zu den europaweit führenden Anbietern im Bereich Veredelung von Textilien.

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