Achtung! Diese fiese Betrugsmasche macht gerade die Runde
Derzeit verbreitet sich im Internet die Meldung, man habe ein Tausend-Franken-Handy gewonnen. Zu schön um wahr zu sein! Bitte die Fassung bewahren.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Nau.ch-Leser erhält die frohe Kunde, er habe ein iPhone gewonnen.
- Leider stellt sich heraus: Es ist ein Fake! Sogar ein gefährlicher Fake.
- Ein Experte rät: Bei Gewinnmeldungen immer ganz nüchtern bleiben.
Es ist so gemein! Der betagte Nau.ch-Leser aus Zürich jauchzt vor Freude, als ihm gerade eröffnet wird, dass er ein iPhone 16 Pro gewonnen habe.
Sofort ruft er seinen Sohn an: «Markus, ich bin ein Glückspilz!» – zum Glück setzt Markus aber nicht zu Freudensprüngen an, sondern klärt den Schwindel auf.
Etwa so habe es sich abgespielt, wie Sohn Markus gegenüber Nau.ch erzählt. Und so kommt es landauf, landab öfters vor.
Gratulieren, dann fordern
«Diese Betrugsmasche taucht in diversen Formen auf und ist nicht neu», sagt Carmen Surber von der Kantonspolizei Zürich zu Nau.ch.
Das Vorgehen der Betrüger: Zuerst zum grandiosen Gewinn gratulieren, dann Punkt für Punkt erklären, was es als Nächstes zu tun gebe.
Meist muss man eine Versandgebühr oder sonst eine kleine Anzahlung überweisen. Keine grossen Beträge – komm, das lohnt sich doch?
Oh ja: Der Vater von Markus hätte nur eine munzige Versandgebühr von 2.10 Franken überweisen müssen. Für ein iPhone 16 Pro!
Macht das wirklich Sinn?
Spätestens hier darf der gesunde Menschenverstand einhaken: Es wird dir gerade ein Smartphone im Wert von mehr als tausend Franken geschenkt. Aber das Porto von zwei Franken ist nicht inklusive?
Die kritischen Gedanken gehen weiter: Welche Briefmarke kann ich überhaupt für 2.10 Franken kaufen? Ein «PostPac» bis zwei Kilogramm kostet bei der Schweizer Post 8.50 Franken.
Wer jetzt noch immer nicht an seinem Glück zweifeln will, ist ein optimales Betrugsopfer.

Vorsicht vor versteckten Abos
Mal angenommen, der Zürcher hätte nicht auf Sohn Markus gehört und 2.10 Franken eingezahlt – was wäre passiert?
«Als erstes verliert man selbstverständlich 2.10 Franken», sagt Fabian Ilg. Er ist Geschäftsleiter der Schweizerischen Kriminalprävention (SKP).
«Weiter hinterlässt man bei der Phishingmasche persönliche Daten, wie Adresse und E-Mail. Schlimmstenfalls lässt man sich bei der Registrierung auf ein verstecktes Abo ein, für das man künftig monatlich bezahlt.»
Kommt das oft vor? Die Kriminalprävention erhalte regelmässig Anfragen, sagt Ilg. Für genauere Zahlen verweist er ans Bundesamt für Cybersicherheit (BACS).
Auf deren Webseite gibt es die Möglichkeit, Cybervorfälle wie auch Phishing zu melden. Und Statistiken zu studieren:

Die Webseite weist zudem aktuelle Betrugsfälle aus. Zum Beispiel wird vor E-Mails einer geldfordernden Inkassofirma gewarnt. Oder vor einer SMS mit einer gefälschten Parkbusse.
Nicht nur Betagte betroffen
Sind vor allem ältere Menschen gefährdet? «Ein solcher Phishingversuch kann alle treffen. Wichtig ist, dass man jede Nachricht mit Gewinnversprechen genau prüft. Und immer skeptisch ist, bevor man einen Link anklickt und persönliche Daten eingibt», so Fabian Ilg.
Aber ist es denn unmöglich, dass man wirklich mal ein Glückspilz ist und im Internet etwas Tolles gewinnt?
Ilg: «Seien Sie vorsichtig! Prüfen Sie zum Beispiel via Google, ob der Absender vertrauenswürdig ist. Gewinnmeldungen kommen nie unangekündigt und schon gar nicht, wenn man an keinem Wettbewerb teilgenommen hat.»