Gewalt

Aargauer Apotheken helfen im Kampf gegen häusliche Gewalt

Keystone-SDA Regional
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Aarau,

Im Kanton Aargau sollen Apothekerinnen und Apotheker Betroffene häuslicher Gewalt künftig niederschwellig unterstützen.

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Neues E-Learning-Programm für Apotheker zur Erkennung von häuslicher Gewalt. - keystone

Apothekerinnen und Apotheker sollen Betroffene von häuslicher Gewalt niederschwellig unterstützen: Die Aargauer Regierung will sie stärker einbeziehen und hat ein neues E-Learning lanciert. Das Angebot steht seit Mai allen rund 130 Apotheken im Kanton zur Verfügung, wie das Departement Volkswirtschaft und Inneres am Dienstag mitteilte.

Die Regierung sieht Apotheken als wichtige niederschwellige Anlaufstellen: «Gewaltbetroffene suchen überdurchschnittlich häufig medizinische oder pharmazeutische Hilfe auf – diese findet man auch in Apotheken», heisst es in der Mitteilung. Allein im Jahr 2024 kam es im Aargau zu 2588 Polizeieinsätzen wegen häuslicher Gewalt – im Schnitt sieben pro Tag.

Das Online-Training vermittelt deshalb Apothekerinnen und Apothekern Fachwissen und praktische Werkzeuge, um Anzeichen von häuslicher oder partnerschaftlicher Gewalt zu erkennen.

Erkennen subtiler Zeichen

«Es sind nämlich nicht nur blaue Flecken, sondern oft viel subtilere Beschwerden, die das Fachpersonal erkennen und richtig einordnen muss.» Mit dem neuen Angebot sollen die Apothekerinnen und Apotheker Betroffenen eine kurze, professionelle Erstberatung anbieten und diese gezielt an Hilfsangebote weiterleiten können.

Finanzierung durch den Kanton

Entwickelt wurde der Kurs vom Gleichstellungsbüro und der Kantonsapotheke des Kantons Waadt. Die Fachstelle Häusliche Gewalt des Kantons Aargau hat die Schulung in Zusammenarbeit mit dem Aargauischen Apothekerverband für den Kanton Aargau angepasst.

Die Kosten von 110 Franken pro E-Learning-Schulung übernimmt der Kanton.

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Kommentare

User #3004 (nicht angemeldet)

Gute Sache. Warum nicht schweizweit umsetzen? Häusliche Gewalt hört doch nicht bei der Kantonsgrenze auf. Ich war vor vierzig Jahren selber davon betroffen und konnte flüchten. Als ich auf dem Polizeiposten ankam, mit zerrissenen Kleidern, blauen Flecken und geschwollenem Gesicht, wurde ich von den Polizisten gefragt, was ich dem Mann angetan hätte. Sie weigerten sich, eine Anzeige aufzunehmen. Ich finde es gut und wichtig, dass es mehr niederschwellige Anlaufstellen gibt für Betroffene.

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