Swisscom-Verwaltungsratspräsident Michael Rechsteiner wünscht sich mehr Unterstützung vom Bund in Sachen Ausbau des Netzes mit 5G.
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Eine 5G Antenne. (Archiv) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bedarf nach mobilen Daten steigt in der Schweiz markant an.
  • Die Swisscom jedoch könne die Kapazitäten zu wenig ausbauen.
  • Präsident Rechsteiner wünscht sich mehr Unterstützung vom Bund.

Michael Rechsteiner, der Verwaltungsratspräsident der Swisscom, will mehr Unterstützung vom Bund beim Ausbau von 5G. «Die Moratorien in vielen Regionen bereiten der gesamten Branche Kopfzerbrechen.» Dies sagte Rechsteiner in einem Interview mit der Zeitung «Finanz und Wirtschaft».

Der Bedarf der Kunden nach mobilen Daten verdoppele sich praktisch jedes zweite Jahr. Gleichzeitig könne die Swisscom die Kapazitäten zu wenig ausbauen. «Falls dies so bleibt, droht in nächster Zukunft ein Datenstau», warnte er.

Mehr Unterstützung vom Bund

Rechsteiner wünscht sich daher mehr Unterstützung von Bund und Behörden bei der Kommunikation. «Es ist in unserer Rolle schwierig, glaubwürdig zu kommunizieren, da Swisscom direkt betroffen ist.»

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Der SMI verzeichnete einen negativen Wochenstart. Lediglich um Swisscom, Nestlé und Logitech steht es an der Schweizer Börse nicht schlecht. - Keystone

Gleichzeitig befürchtet der Swisscom-Präsidenten parlamentarische Eingriffe bei der Swisscom. Die Vorstösse in den Bereichen Grundversorgung, Lohnobergrenze oder betreffend Steuerung und Kontrolle der Swisscom würden ihn «stark beunruhigen», sagte Rechsteiner.

«Es ist eine politische Entscheidung, ob der Bund weniger als 50 Prozent an Swisscom halten will.» Dies sagte Rechsteiner auf die Frage, ob der Bund weniger Einfluss bei der Swisscom nehmen solle. «Wir brauchen unternehmerische Freiheit und einen Hauptaktionär, der sie uns gibt und willens ist, die Risiken mitzutragen.» Sei das nicht mehr der Fall, würde Rechsteiner eine weitergehende Privatisierung begrüssen.

Gerade in den letzten Tagen war die Kritik aus der Politik an der Swisscom wieder lauter geworden. Ausgerechnet während der heftigen Unwetter mit zahlreichen Polizei- und Feuerwehreinsätzen waren in der Nacht auf vergangenen Freitag die Notfallnummern ausgefallen. Für den Bund sind solche Fälle «nicht akzeptabel».

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