Seit Januar gab es in der Schweiz 18 Fälle, bei der eine Person trotz doppelter Impfung am Coronavirus verstarb. Das BAG sieht zurzeit keinen Handlungsbedarf.
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Bei einer Grippe-Impfung in den USA kam es zu einer Verwechslung mit einem Impfstoff gegen das Coronavirus. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Januar sind in der Schweiz 18 vollständig Geimpfte am Coronavirus gestorben.
  • 362 Personen steckten sich trotz Impfung an und 86 von ihnen mussten ins Spital.

In der Schweiz hat es seit Ende Januar 18 vollständig geimpfte Todesopfer wegen oder mit Covid-19 gegeben. 362 Personen steckten sich trotz Impfung an und 86 von ihnen mussten ins Spital. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) bestätigte heute Montag Angaben der Gratiszeitung «20 Minuten».

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Eine Pflegerin auf einer Intensivstation. (Archiv) - AFP/Archiv

Die Zahlen seien sogar Unterschätzungen, schrieb das BAG auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Viele trotz doppelter Impfung angesteckte Menschen seien weder in einem Spital noch ambulant erfasst worden. Auch wenn die tatsächliche Zahl deshalb höher liegen dürfte, bewege sie sich im erwarteten Rahmen, hielt das BAG fest.

Schutzwirkung nicht bei 100 Prozent

Die Impfungen schützen nicht zu 100 Prozent. In der Schweiz sind Impfstoffe von Moderna und Pfizer/Biontech zugelassen. Beim Impfstoff von Pfizer/Biontech erreicht die Schutzwirkung vor einer Infektion mit der Delta-Variante gemäss Herstellerangaben 88 Prozent. Für die Moderna-Impfung liegt der Wert gemäss einer US-Studie gleich hoch.

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Der Moderna-Impfstoff gegen das Coronavirus. - dpa

Das wird allerdings bezweifelt; eine israelische Studie geht für beide Produkte von einem Infektionsschutz von 65 Prozent aus. Die Wirkung gegen einen schweren Krankheitsverlauf liegt indessen bei beiden Impfstoffen auch bei der Delta-Mutation höher.

Schutz durch doppelte Impfung laut BAG gut

Aktuelle Daten würden zeigen, dass eine vollständige doppelte Impfung mit einem mRNA-Impfstoff einen guten Schutz gegen die aktuellen Virusvarianten biete. Dies hielt das BAG zur Frage fest, ob eventuell eine dritte Impfung nötig sei.

Dieses Jahr sei darum keine Auffrischimpfung für die breite Bevölkerung vorgesehen. Die Lage werde eng verfolgt und eine allfällige Anpassung der Impfempfehlung laufend geprüft.

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...und auf die Politik. Hier abgebildet: Gesundheitsminister Alain Berset. - Keystone

Gesundheitsminister Alain Berset hatte auf Twitter mitgeteilt, der Bund sichere sich für 2022 sieben Millionen Dosen der Auffrischimpfung von Moderna. Noch einmal gleich viele Dosen könnten im Lauf des Jahres folgen, wenn das nötig werde.

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