Bei einem neuntägigen Prozess müssen sich 16 Männer wegen den Ausschreitungen nach dem Spiel zwischen dem FC Basel und den FC Zürich von 2016 verantworten.
FC Basel
Polizisten beobachten die Fussballfans vor dem Cup-Final zwischen dem FC Basel und dem FC Sion im Jahr 2017. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • 16 Männer stehen in Basel wegen Ausschreitungen nach einem Fussballspiel vor Gericht.
  • Die Anklage lautet auf Landfriedensbruch, Sachbeschädigung sowie Gewalt und Drohung.
  • Die Ausschreitungen fanden im April 2016 nach einem Spiel zwischen dem FCB und FCZ statt.

Nach den heftigen Ausschreitungen nach dem Fussballspiel zwischen dem FC Basel und FC Zürich vom April 2016 haben sich ab heute Montag 16 Männer vor dem Basler Strafgericht zu verantworten. Bei der Randale waren Polizisten und Unbeteiligte verletzt worden.

Die Anklage lautet auf Landfriedensbruch, Sachbeschädigung sowie Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte. Einzelnen Personen werden zudem Widerhandlungen gegen das Waffengesetz, das Betäubungsmittelgesetz und das Vermummungsverbot zur Last gelegt.

Bei den Angeklagten handelt es sich um vierzehn Schweizer, einen Deutschen und einen Spanier. Sie sind teilweise bereits vorbestraft und mittlerweile zwischen 23 und 37 Jahre alt. Der Prozess dauert insgesamt neun Tage.

FCB – FCZ von 2016

Zu den schweren Ausschreitungen war es am 10. April 2016 nach einem Fussballspiel zwischen dem FC Basel und dem FC Zürich gekommen. Gemäss der Anklageschrift der Basler Staatsanwaltschaft befürchtete die Polizei damals, dass FCB-Fans den Extrazug mit Anhängern des FCZ angreifen könnten.

Als die Polizisten auf der Eventplattform des St. Jakob-Parks das Tor zum Eisenbahnperron sichern wollten, standen sie einer Gruppe von rund 150 FCB-Fans gegenüber. Diverse von ihnen bewarfen die Polizisten mit Steinen, Petarden, Flaschen und anderen Gegenständen. Die Polizei setzte Gummischrot, Tränengas und Schlagstöcke ein.

Kleinkind und Unbeteiligter verletzt

Gemäss Anklageschrift nahm ein Randalierer einen Polizisten von hinten in den Würgegriff und warf ihn mehrere Treppenstufen hinunter. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung wurden mehrere Polizeiautos beschädigt, ein Fahrzeug stand sogar in Brand. Zudem war ein Polizist beim Parkplatz hinter der St. Jakobshalle niedergeschlagen worden.

Ein Mann betritt den Hof des Gerichtes für Strafsachen in Basel. Das Strafgericht verhandelt nach Ausschreitungen zwischen gewalttätigen Fans und der Polizei nach dem Fussballspiel FCB-FCZ vom 10. April 2016. - Keystone

Insgesamt wurden bei der Randale mehrere Polizisten, ein Kleinkind und ein weiterer Unbeteiligter verletzt. Es entstand Sachschaden von über 130'000 Franken.

In der Folge wurden zwölf mutmassliche Täter festgenommen. Sieben weitere Beteiligte wurden über eine Internetfahndung ausfindig gemacht.

Verfahren gegen Polizisten eingestellt

Drei Verfahren – unter anderem gegen zwei Jugendliche – hatte die Staatsanwaltschaft Basel-Stadt zuständigkeitshalber an andere Kantone überwiesen. So verurteilte das Baselbieter Strafgericht im August 2017 einen damals 20-Jährigen zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 16 Monaten. Der Aargauer war Teil einer Gruppe gewesen, die ein Polizeiauto demoliert und angezündet hatte.

Eingestellt hatten die Strafverfolgungsbehörden hingegen ein Verfahren gegen einen Polizisten wegen eines Gummischrotschusses, der einen unbeteiligten Mann auf der Eventplattform am Auge derart schwer verletzt hatte, dass er einseitig erblindete. Für diesen Mitteleinsatz hatte es gemäss der Basler Staatsanwaltschaft konkrete Rechtfertigungsgründe gegeben.

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