Am Horn von Afrika herrscht eine schlimme Dürre. Die Schweiz gibt nun fast elf Millionen Franken Unterstützung für die Betroffenen.
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Von der Dürre geflüchtete somalische Frauen bauen sich einen Unterschlupf. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Äthiopien und Somalia herrscht eine schlimme Dürre.
  • Die Schweiz gibt nun fast elf Millionen Franken Unterstützung.
  • So soll Unterernährung bekämpft werden.

Die Schweiz gibt knapp elf Millionen Franken zur Unterstützung der von der Dürrekatastrophe am Horn von Afrika betroffenen Menschen frei. Die Dürre in Somalia und Äthiopien ist eine der schlimmsten der jüngeren Geschichte.

Rund zehn Millionen Menschen seien in ihrer Existenz bedroht, weil es ihnen an Nahrungsmitteln fehlt. Das teilte das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Freitag mit.

Das sei sehr besorgniserregend. Mit den gesprochenen 10,8 Millionen Franken werden die Programme des Welternährungsprogrammes (WFP) unterstützt in Somalia und Äthiopien. Ebenso die des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Wassermangel und Unterernährung in Äthiopien und Somalia

Nach drei Trockenperioden hintereinander herrscht in der Region schwerer Wassermangel. Das Vieh verendet, Ernten werden vernichtet. Die Menschen leiden an Krankheiten und schwerer Unterernährung. Um zu überleben, verlassen laut der Mitteilung Tausende ihre Dörfer, um Nahrung, Wasser und Weideland zu suchen.

Die Hungerkrise kostete allein in Somalia bisher eine Viertel Million Menschen das Leben. Ende November 2021 hatte die Regierung den Notstand ausgerufen und die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Somalia hat seit 1990 nicht nur jahrzehntelangen Bürgerkrieg erlebt, sondern auch zwölf Dürren.

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Auch in Äthiopien herrscht eine der schlimmsten Dürren. - Keystone

Besonders verheerend ist die Dürre laut EDA für vulnerable – besonders verletzliche – Personen. Für sie steige das Risiko von geschlechtsspezifischer Gewalt und sexueller Ausbeutung sowie Missbrauch. Kinder hätten schlechteren Zugang zu Bildung. Die Mangelernährung begünstige Fehlentwicklungen und Krankheiten.

Verschärfung: Ukraine-Krieg treibt Nahrungspreise in die Höhe

Zusätzlich verschärft werde die Lage der Menschen am Horn von Afrika durch den Krieg in der Ukraine. Die Preise von Weizen und anderen Grundnahrungsmitteln würden deswegen steigen.

Das Schweizer Kooperationsprogramm Horn von Afrika gibt es seit der ersten Hungerkrise im Jahr 2011. Das aktuelle dritte regionale Kooperationsprogramm umfasst ein Finanzvolumen von insgesamt 215 Millionen Franken für die Jahre 2022 bis 2025.

Zudem leistet die Schweiz Beiträge an die länderspezifischen Uno-Nothilfefonds in Äthiopien und Somalia. Damit werden lokale humanitäre Partnerorganisationen unterstützt.

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