Swiss Venture Club: Franziska Bürki wird Geschäftsführerin
Der Swiss Venture Club (SVC) schlägt ein neues Kapitel auf: Pünktlich aufs Jubiläumsjahr übernimmt mit Franziska Bürki erstmals eine Frau die Geschäftsführung.

An der 24. Mitgliederversammlung trat Michael Fahrni nach vielen Jahren als Geschäftsführer des SVC ab. Er übergab den Club, wie er betonte, «gesund und solide» an seine Nachfolgerin Franziska Bürki.
Diese will im 25. Jubiläumsjahr die grossartigen Leistungen der Schweizer KMU noch stärker sichtbar machen, mit Unterstützung von Vorstand, Partnern und Team.

Daniel Beer, Markus Balmer, Simon Burger (alle IWB) - Yannic Reber
Neu in den Vorstand wählten die anwesenden 241 Mitglieder Lukas Bigler und Christophe Nicolet.
Ein besonderes Highlight des Abends war die Live-Aufnahme des SVC-Podcasts «KMU Storys».
Interview
Alexandra Lüönd
Gründerin und Inhaberin Beauty2go
Wann reifte in Ihnen der Wunsch, ein Unternehmen zu gründen?
Eigentlich war das gar nicht geplant. Ich wollte mir die Lippen unterspritzen lassen, fand aber keinen passenden Arzt. Viele – meist ältere Doktoren – rieten mir ab; ich sei hübsch genug. Doch das wollte ich selbst entscheiden. Zudem waren die Preise intransparent. Ich war zu jener Zeit, nach meinem Wirtschaftsstudium an der HSG, im Marketing/Branding tätig und beschloss kurzerhand, eine Klinik aus Sicht einer Frau zu gründen: mit klaren Preisen, einfacher Online-Buchung und wertschätzendem Service. Ein Ort, an dem Self-care selbstverständlich ist.
Das klingt so einfach, war es das?
Überhaupt nicht! (lacht) Es war harte Arbeit und viel Verzicht. Mein Bruder und ich machten anfangs alles selbst: putzen, den Empfang, die Buchhaltung. So lernte ich jede Facette kennen und konnte immer wieder justieren. Die Skalierung war dann mühsam, weil jeder Kanton eigene Regeln hat. Doch ich blieb von meiner Idee überzeugt. Heute ist mein Bruder CEO; er macht das perfekt, während ich lieber Neues aufgleise. Als VR bleibe ich aber dennoch eng dabei. Eine Familie habe ich bewusst hintangestellt, ich weiss ehrlich gesagt nicht, ob ich sonst hier wäre. Meine Eizellen habe ich vorsorglich einfrieren lassen.
Was würden Sie anderen jungen Frauen raten, die eine Idee für ein Unternehmen haben?
Einfach machen! Viele Frauen planen zu lange, überlegen, was alles schiefgehen könnte und verlieren so den Mut. Ausserdem müssen Frauen sich getrauen, auch mal unbequem zu sein und zu fordern, statt immer nur zu allen nett zu sein und zu lächeln. Und dann einfach probieren, Fehler machen, weitermachen – und sich nicht vom Ziel abbringen lassen.
Gast war Unternehmerin Alexandra Lüönd, Gründerin der Beauty2go-Kliniken und laut Schätzungen reichste Frau der Schweiz unter 40. Mit nur 2000 Franken gestartet, führt sie ihr wachsendes Unternehmen weiterhin eigenfinanziert.
Eine faszinierende junge Frau und starke Repräsentantin einer neuen Generation von Unternehmerinnen. Viel Gesprächsstoff also für das abschliessende Apéro in gewohnt feiner Bellevue-Qualität.