Einst fast ausgestorben: Jetzt breitet sich Steinkauz wieder aus

Redaktion
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Bern,

Der Steinkauz stand vor 25 Jahren in der Schweiz mit nur noch rund 50 Revieren kurz vor dem Aussterben. Heute sind es wieder 161.

Steinkauz
Der Steinkauz. - Mathias Schaef

BirdLife Schweiz fördert den Steinkauz seit Jahrzehnten – gemeinsam mit über 20 Partnern wie BirdLife-Kantonalverbänden, Stiftungen, Kantonen, Institutionen und Gemeinden. Hinzu kommen zahlreiche lokale BirdLife-Naturschutzvereine und engagierte Bäuerinnen und Bauern.

Schon in den 1980er-Jahren starteten die ersten Projekte; seit der Jahrtausendwende haben BirdLife und seine Partner die Anstrengungen massiv verstärkt.

Hast du schon einmal einen Steinkauz gesehen?

Wichtige Massnahmen sind etwa das Pflanzen von Hochstamm-Obstbäumen, das Anlegen von Biodiversitätsförderflächen, der Bau von Nisthilfen und Sitzwarten oder die Schaffung von Kleinstrukturen wie Ast- und Steinhaufen.

Diese Aufwertungen wirken – sie helfen nicht nur dem Steinkauz, sondern auch zahlreichen weiteren Tier- und Pflanzenarten.

Steinkauz am Rand des Aussterbens

Einst war der Steinkauz in der Schweiz häufig. Genaue Zahlen gibt es nicht, aber mit Sicherheit gab es bis ungefähr Mitte des letzten Jahrhunderts weit über 1000 Reviere in unserem Land.

Dann ging es bergab: Anfang der 2000er-Jahre zählte die Schweiz nur noch etwa 50 Reviere – die Art stand am Rand des Aussterbens.

Dank der Fördermassnahmen sind es heute nun wieder 161, so viele wie seit über 40 Jahren nicht mehr.

«Das ist ein Erfolg und zeigt, dass sich unsere Anstrengungen auszahlen und Artenförderung funktioniert», sagt Martin Schuck, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter der Abteilung Artenförderung von BirdLife Schweiz. «Doch der Steinkauz bleibt gefährdet. Für sein Überleben braucht er vielfältige, strukturreiche Kulturlandschaften. Hier hat die Schweiz noch grossen Nachholbedarf.»

Steinkauz
Steinkauz: Dank der Fördermassnahmen sind es heute wieder 161, so viele wie seit über 40 Jahren nicht mehr. - Martin Becker

Trotz der erfreulichen Entwicklung ist das längerfristige Überleben des Steinkauzes noch nicht gesichert. Dazu braucht es weiterhin die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten – und eine Agrarpolitik, die mit den richtigen Anreizen den Schutz fördert, statt ihn zu behindern.

Noch immer bestehen in der Schweiz biodiversitätsschädigende Subventionen, welche die Bemühungen von Naturschutz und Landwirtschaft konterkarieren: «Wir giessen immer noch Öl ins Feuer anstatt Wasser und wundern uns, warum wir den Brand nicht löschen können», so Martin Schuck. Die bisherigen Erfolge beweisen dennoch: Artenförderung funktioniert.

Ohne die engagierte Zusammenarbeit von Naturschutzorganisationen, Behörden, Landwirtschaft, Stiftungen und unzähligen Freiwilligen wäre der Steinkauz in der Schweiz wohl verschwunden.

Mit ihrer Unterstützung hat die kleine Eule wieder eine Zukunft – doch für die langfristige Sicherung braucht es einen weiteren gemeinsamen Effort und die richtigen Entscheide in Bern.

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