Laut Forscher tragen Baumstrukturen dazu bei, dass sich Meereslebensräume erholen können. Dies soll eine Massnahme gegen das Aussterben der Korallenriffe sein.
Forscher untersuchen den Einfluss von Riffen aus Bäumen auf die Artenvielfalt.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen des Klimawandels sind über 50 % der natürlichen Korallenriffe verloren gegangen.
  • Als Massnahme haben Forscher Experimente mit künstlichen Riffen aus Bäumen durchgeführt.
  • Dank der Riffe kann ein Teil des Meereslebensraumes wieder hergestellt werden.

Forscher haben eine interessante Entdeckung gemacht: Riffe aus versunkenen Bäumen sollen zur Wiederherstellung der Artendiversität in geschädigten Meereslebensräumen beitragen. Über die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeit berichtet «The Guardian».

Schätzungen zufolge befindet sich in Korallenriffen ungefähr 25 Prozent des gesamten Meereslebens. Sie beherbergen Millionen von Meerestieren, geben ihnen Nahrung und bieten ihnen Laichplätze. Kurz: Korallen sind im Meer die Stütze des Lebenszyklus.

Durch den Klimawandel ging seit 1950 mehr als die Hälfte der Korallenriffe verloren. Dies beeinflusst die Lebewesen in den Meeren extrem. Schätzungen von Experten zufolge sind weltweit über eine Million Arten vom Aussterben bedroht.

Dreimal mehr Fischarten in Gebieten mit Baumriffen

Eine Gruppe von Wissenschaftlern hat nun dem Verlust der Arten den Kampf angesagt. Dazu haben sie Beobachtung künstliche Riffe aus Birnbäumen im niederländischen Wattenmeer versenkt. Die pyramidenförmigen Strukturen haben sie anschliessend während sechs Monaten beobachtet.

«Wir versuchen zu simulieren, wie es früher war. Da Bäume billig sind und als Abfallprodukt anfallen, ist es billiger als die Verwendung von Beton oder versunkenen Schiffen». So zitiert die Zeitung Jon Dickson, Doktorand am Königlich-Niederländischen Institut für Meeresforschung.

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Fische fressen einen Seestern im Mittelmeer. - Courtesy of Tel Aviv University/dpa

Nach sechs Monaten haben die Baumriffe Spuren von Algen und sessilen Organismen vorgewiesen. Sessile Organismen sind unbeweglich und setzen sich normalerweise an der Oberfläche fest. Das Experiment hat gezeigt, dass an Standorten mit Baumriffen dreimal mehr Fischarten leben als in Gebieten ohne Riffe. Dies lässt darauf schliessen, dass durch den Einsatz von Baumriffen ein Teil des Meereslebensraumes wieder hergestellt werden kann.

Ähnliche Beobachtungen auch in Deutschland

Im Jahr 2017 sind Forscher in Deutschland zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Sie hatten Tiefseeorganismen untersucht und dabei herausgefunden, dass je nach Standort unterschiedliche Tiefseeorganismen durch das Holz anlockt werden.

Haben Sie schon einmal ein natürliches Korallenriff gesehen?

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