Der Arapaima ist im Amazonas zuhause. Illegale Fischer bedrohen den Riesenfisch allerdings. Im Jurua-Fluss erholt sich der Bestand aber wieder – dank Fischern.
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Der Arapaima ist der grösste Fisch ist der grösste im Amazonas-Gebiet. Laut «AP» wird er bis zu 200 Kilogramm schwer. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Arapaima ist ein riesiger Fisch im Amazonas. Er gilt als gefährdet.
  • Im 3283 Kilometer langen Jurua war er fast ausgestorben.
  • Durch Kontrollen erholten sich die Bestände. Auch die lokalen Fischer profitieren davon.

Der Wels gilt als der grösste Fisch der Schweiz. Gegen den Arapaima dürfte er allerdings chancenlos untergehen.

Der Amazonas-Fisch erreicht laut der Nachrichtenagentur «AP» ein stattliches Gewicht von bis zu 200 Kilogramm. Er ist damit der grösste Fisch in den Gewässern des Amazonas-Regenwalds. Doch wie so viele Tiere hat auch der Arapaima ein grosses Problem: den Menschen.

Die Art gerät durch die illegale Fischerei unter Druck – sie gilt als gefährdet. Doch die Überfischung macht nicht nur dem Arapaima zu schaffen, sondern auch den Indigenen im Amazonas. Sie sind auf ihn und andere Fische aus den Seen und Flüssen angewiesen.

Fischer retten Arapaima-Bestand im Jurua

Im Jurua, einem 3283 Kilometer langen Nebenfluss des Amazonas, war der Arapaima laut «AP» fast gänzlich ausgestorben. War.

Mittlerweile ist der Riesenfisch nämlich wieder zurückgekehrt. Mit Überwachung und Kontrollen habe man es geschafft, die illegalen Fischer von dort zu vertreiben. «Es gibt hier keinen Platz mehr für sie», sagt ein lokaler Kautschukzapfer gegenüber «AP».

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Der Arapaima oder Pirarucu ist der grösste Fisch im Amazonas-Gebiet.
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Im hier blau eingezeichneten Jurua war der Fisch beinahe ausgestorben.
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Der Bestand geriet durch illegale Fischerei in Gefahr. Diese ist in Brasilien das zweithäufigste Umweltverbrechen nach illegalen Rodungen.
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Durch die Vertreibung der illegalen Fischerei und Kontrolle der Fischbestände konnte sich der Arapaima wieder erholen. So sind im Gebiet der Siedlung Carauari heute rund 45'000 der Riesenfische unterwegs. 2011 waren es gerade noch knapp 5000 Tiere gewesen.
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Auch den Fischern von San Raimundo hilft die kontrollierte Fischerei. So konnte die Siedlung ihren Dieselgenerator durch eine Solaranlage ersetzen. Die restlichen Einnahmen fliessen an die Fischer.

Laut Gesetz dürfen pro Jahr in einem Gebiet nur 30 Prozent der Arapaima gefangen werden. Das Problem: Illegale Fischerei ist in Brasilien weit verbreitet. Einer Studie zufolge ist es das zweithäufigste Umweltverbrechen – direkt hinter der illegalen Abholzung.

In den abgeschiedenen Wäldern des Amazonas sind Gesetze nur schwer zu kontrollieren. Daher nahmen die Fischer es einfach selbst in die Hand. Jedes Jahr werden die Bestände durch lokale – und legale – Fischer gezählt. Mittlerweile erkennt auch die Regierung die Zählungen an.

Durch die Bestandskontrollen und die Vertreibung der illegalen Fischerei konnten sich die Bestände erholen. Wo bei Sao Raimundo 2011 noch rund 1300 Fische im Wasser schwammen, waren es letztes Jahr wieder über 4000 Tiere. Bei Carauari stieg der Bestand sogar von knapp 5000 auf über 45'000 Fische.

Auch die Bevölkerung profitiert. Eine Frau aus Sao Raimundo sagt gegenüber «AP», die Gemeinde habe sich alleine durch den Arapaima eine Solaranlage kaufen können. Sie ersetzt einen alten Dieselgenerator. Der Rest des Geldes sei an die lokalen Fischer ausgezahlt worden.

Illegale Fischerei bleibt grosses Problem im Amazonas

Trotz der Erfolge im Jurua ist die illegale Fischerei in Brasilien weiter ein enormes Problem. Das zeigt sich wie unter einem Brennglas im benachbarten Javari-Tal. Die Region geriet nach den Morden an einem britischen Journalisten und seinem indigenen Begleiter in die internationalen Schlagzeilen.

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Indigene trauern auf einem Protest um den getöteten britischen Journalisten Dom Phillips und seinen indigenen Begleiter Bruno Pereira. - Keystone (AP Photo/Andre Penner)

Dort streiten sich seit Jahrzehnten indigene Gemeinden mit illegalen Fischern, die laut «AP» besonders hinter dem Arapaima her sind. Der Nachrichtenagentur zufolge haben zwei Fischer die Morde gestanden. Auch die Polizei geht davon aus, dass die Bluttat mit der illegalen Fischerei in Zusammenhang steht.

Das hätte auch am Jurua passieren können, wenn man sich nicht organisiert hätte, meint der Leiter eines örtlichen Naturschutzgebiets. «Hätten sie sich früher organisiert, hätten sie das Leben der beiden Kameraden retten können.»

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