Indonesien macht Schlagzeilen mit einer klaren Kampfansage gegen den Plastikmüll an seinen Küsten.
Fischerboote Müll
Plastikmüll an der indonesischen Küste. - Screenshot/Twitter/@Leakshare.org
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Das Wichtigste in Kürze

  • Indonesische Fischer erhalten künftig Geld, wenn Sie Plastik-Müll aus dem Ozean Fischen.
  • Mit dieser Tätigkeit verdienen sie mehr als durch die Fischerei an sich.
  • Innerhalb der nächsten drei Jahre soll der Müll an den Küsten um 70 % reduziert werden.

Indonesien gehört zu den grössten Verursachern von Plastikmüll in den Meeren. Jetzt sagt das asiatische Land dem Müll den Kampf an: Künftig werden kleine Fischer – quasi als Teilzeitkraft – für die Säuberung der Meere bezahlt.

Sammeln Sie in Ihrer Freizeit Müll?

Das Fischerministerium gab vor wenigen Tagen bekannt, dass es hierfür eine Milliarde Rupiah locker macht. Das klingt nach viel, sind aber nach unserer Währung nur 70'000 Franken. Aber dennoch: Indonesien ist ein armes Land – das mittlere monatliche Einkommen belief sich im vergangenen Jahr auf nur 170 Dollar.

Plastikmüll in Indonesien
Arbeiter entsorgen Müll in der Jakarta Bay. Die Gewässer von Jakarta sind verschmutzt, was nicht nur zu einem Mangel an Trinkwasser führt, sondern auch dazu beiträgt, dass Überschwemmungen während der Regenzeit wahrscheinlicher werden. - dpa

Insofern für Fischer ein riesiger Anreiz, alte Plastiksäcke und dergleichen aus dem Wasser zu bergen und an Land zu bringen. Denn für diese Berufsgattung bedeutet das konkret: Wenn ein Fischer, der vor den Hauptinseln arbeitet, vier Kilogramm Müll täglich einsammelt, zahlt ihm die Regierung dafür 10 Dollar. Das ist mehr, als er erhalten würde, wenn er den ganzen Tag Fisch fängt und zu Marktpreisen verkauft.

Indonesien wird die Bereitstellung der Gelder für die nächsten drei Jahre fortführen und ist sich sicher: Innerhalb dieser Zeit liesse sich damit die ins Meer gelangende Plastikmenge um 70 Prozent reduzieren.

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