Um eine Meeresschildkröte steht es nicht gut. Grund: Ihr fehlt ein Teil ihres Panzers. Dank innovativer Technik wird sie jedoch gerettet.
Dank 3D-Druck lebt diese Schildkröte trotz fataler Verletzung. - Youtube/ @Birch Aquarium at Scripps

2013 wurde in San Diego (USA) eine angeschlagene Meeresschildkröte gefunden. Wie «Der Standard» berichtet, war sie zuvor in den Kühlzulauf eines Kraftwerks geraten. Aus eigener Kraft konnte sie sich von dort nicht befreien.

Darüber hinaus wurden massives Untergewicht festgestellt. Als wäre das nicht genug, fehlte ein Teil ihres Panzers!

Nach einem kurzen Zwischenaufenthalt in einem auf Meeressäuger spezialisierten Rettungszentrum landete das Tier im South Carolina Aquarium. Dort wurde die Art des Meeressäugers bestimmt.

Sollte mehr Wert auf Artenschutz gelegt werden?

Offenbar handelte es sich um eine sogenannte «unechte Karettschildkröte». Diagnose: Verformung der Wirbelsäule und Lähmung der beiden Hinterflossen. Experten prognostizierten dem armen Tier schlechte Überlebenschancen.

Dennoch wurde das Tierchen ein Jahr darauf nach San Diego zurückgebracht. Obwohl die Schildkröte an Gewicht zunahm, bereitete der Gesundheitszustand Tierärzten weiterhin Sorgen. Der abgebrochene Panzer und das stetige Wachstum wurden zum Problem: Die Schutzschale krümmte sich immer mehr nach unten.

Schildkröte auch heute noch dank 3D-Druck wohlauf

Doch Hoffnung nahte: Im Digital Media Lab der Geisel Library entwickelten Forscher eine neuartige Prothese für den Panzer. Mittels 3D-Scan und -Drucker wurde die Lücke an der abgebrochenen Seite gefüllt.

Nun, sechs Jahre später, ist die Schildkröte wohlauf und wiegt inzwischen satte 95 Kilogramm. Ausgewachsene Schildkröten dieser Art werden bis zu 110 Kilo schwer. Es ist davon auszugehen, dass das Tierchen bis dahin eine neue, grössere Prothese benötigt.

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