Forschende aus Oxford entwickeln nicht nur Corona-, sondern auch Malaria-Impfstoffe. Einer davon soll nun von der WHO zur freien Nutzung freigegeben werden.
Malaria
Eine Impfung gegen Malaria. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forschende aus Oxford haben einen Impfstoff gegen Malaria entwickelt.
  • Die Impfung verspricht eine hohe Wirksamkeit von bis zu 77 Prozent.
  • Dies ist ein Meilenstein in der Bekämpfung von Malaria, woran noch immer Kinder sterben.

Nicht nur in Sachen Coronavirus gibt es gute Neuigkeiten, was Impfstoffe anbelangt: Das Jenner-Institut für Impfforschung in Oxford hat einen hochwirksamen Impfstoff gegen Malaria entwickelt. Dies berichtet die englische Zeitung «The Guardian».

Die Impfung verspricht eine Wirksamkeit von bis zu über 77 Prozent. Somit ist es der erste Impfstoff gegen Malaria, welcher die WHO-Anforderungen von mindestens 75 Prozent Wirksamkeit überschreitet. Dies zeigt eine Studie mit 450 Kindern in dem westafrikanischen Land Burkina Faso.

Impfstoff seit halbem Jahrhundert gesucht

Die Suche nach einem wirksamen Malaria-Impfstoff beschäftigt die Forschung bereits seit mehr als 50 Jahren. Vor der Oxford-Impfung arbeitete die WHO mit der sogenannten Mosquirix-Impfung, welche jedoch nur 29 Prozent Wirksamkeit aufzeigte.

Malaria
Ein Kind erhält eine Malaria-Impfung. - Keystone

Der Impfstoff aus dem Hause Oxford, wo auch die Astrazeneca-Impfung gegen das Coronavirus geboren wurde, ist vielversprechend. Direktor Adrian Hill hat grosse Pläne: «Wir hoffen, dass wir die Todesrate von 400'000 Fällen auf wenige Zehntausende reduzieren können. Und das in den nächsten fünf Jahren.»

Coronavirus gibt Hoffnung auf schnelle Zulassung

Laut Hill wolle man eine Notfallgenehmigung für die Impfung ersuchen, genauso «wie es auch mit der Corona-Impfung getan wurde». Denn: «Malaria tötet weitaus mehr Menschen als das Coronavirus in Afrika.»

Astrazeneca
Die schnelle Zulassung des Astrazeneca-Impfstoffs gibt Hoffnung für die Malaria-Impfung. - AFP/Archiv

Man hoffe, dass die Situation rund um die Pandemie gezeigt habe, wie wichtig eine schnelle Zulassung für Impfstoffe sein könne. «Corona-Impfungen wurden innert Monaten zugelassen, wieso also nicht auch Malaria-Impfungen?», fragt Hill. Trotzdem hoffe man erst Ende 2022 auf eine definitive Zulassung.

«Serum Institute of India» will Impfstoff produzieren

Und auch die Produktion des Impfstoffes soll möglichst bald in die Gänge kommen. Ein altbekanntes Gesicht aus der Produktion von Corona-Impfstoffen mischt auch hier mit: Das Serum Institute of India will jährlich über 200 Millionen Malaria-Imfpfdosen produzieren.

Adar Poonawalla
Adar Poonawalla ist Geschäftsführer des Serum Institute of India. - Keystone

Ein gewaltiges, aber dringend notwendiges Ziel. Denn die Malaria-Erkrankung tötet jährlich rund 270'000 Kinder auf der ganzen Welt. «Eine Welt ohne Malaria ist eine bessere Welt für Kinder und Menschen auf der ganzen Erde», meint Hill abschliessend.

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