90 Prozent weniger Herzinfarkt-Tode in den USA
Herzkrankheiten sind in den USA seit einem Jahrhundert die häufigste Todesursache. Die Todesfälle durch Herzinfarkte sind jedoch deutlich zurückgegangen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die medizinische Entwicklung hat in den letzten 50 Jahren enorme Fortschritte verzeichnet.
- Der Tod durch einen Herzinfarkt kann mittlerweile gut verhindert werden.
- Die Belastung durch andere Herzerkrankungen häuft sich jedoch.
Zwar gelten Herzerkrankungen in den USA immer noch als häufigste Todesursache – wie sie es bereits seit 100 Jahren tun. Doch die Sterberate durch Herzinfarkte hat sich in den letzten 50 Jahren in den Vereinigten Staaten enorm verringert.
Wie die «American Heart Association» (AHA) berichtet, trägt besonders die medizinische Entwicklung zur Verhinderung der Todesfälle bei: Die Patienten können zeitnaher in spezielle kardiologische Abteilungen transportiert und Blutgerinnsel schneller aufgelöst werden.
Modernste Kathetereingriffe, verbesserte Medikamente und Nachbehandlungen haben demnach ebenso zu dem positiven Ergebnis beitragen.
Für die Studie wurde die Herz-Kreislauf-Mortalität zwischen 1970 und 2022 durch die nationalen US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC) untersucht. Einbezogen wurden erwachsene US-Bürger ab 25 Jahren.
Verschiebung: Rhythmusstörungen statt Infarkte
Aus den Untersuchungsergebnissen der beteiligten Fachgesellschaften zitiert «Der Standard»: «1970 erlagen mehr als die Hälfte aller Menschen, die an einer Herzerkrankung starben (54 Prozent), einem Herzinfarkt. Diese altersbereinigte Sterberate sank bis 2022 um 89 Prozent.»
Statt an einem Herzinfarkt sterben die Menschen dafür häufiger an anderen Herzerkrankungen, wie es weiter heisst. Die altersbereinigte Sterberate stieg bei allen anderen Arten von Herzerkrankungen stieg um 81 Prozent.
Erfolge und neue Herausforderungen
Einen besonderen Anstieg erleben dabei Herzrhythmusstörungen, erklärt Sara King als Erstautorin der Studie. Blickt man auf die altersbereinigte Sterberate, ist hier ein Anstieg von 450 Prozent zu sehen.
Dies entspricht allerdings immer noch nur rund vier Prozent der Todesfälle durch Herzerkrankungen (Stand 2022).
Die Bilanz zeige «unglaubliche Erfolge in der Behandlung von Herzinfarkten und anderen ischämischen Herzerkrankungen», so King. Ischämisch bedeutet, dass ein Gewebe zu wenig Blut und dadurch zu wenig Sauerstoff bekommt.
Gleichzeitig würde die Medizin durch den deutlichen «Anstieg der Todesfälle durch andere Herzerkrankungen» dafür «vor neue Herausforderungen» gestellt.