Der rechtsextreme Mario R. soll mehrere Hetzseiten im Internet betrieben haben. Nun wurde er in Budapest (UNG) verhaftet.
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Die Guy-Fawkes-Maske wurde zum Symbol von Anonymous. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der rechtsradikale Mario R. wurde in Budapest verhaftet.
  • Er soll die Seiten «Migrantenschreck», «Anonymous.Kollektiv» und «Anonymousnews.ru» betrieben haben.
  • Zudem soll er übers Internet illegal Waffen verkauft haben.

Nach jahrelangen Ermittlungen haben deutsche und ungarische Fahnder den mutmasslichen Betreiber eines früheren rechtsextremen Internet-Shops mit dem Namen «Migrantenschreck» verhaftet, über den unter anderem Waffen verkauft wurden.

Der 34-jährige Mario R. wurde am frühen Mittwochmorgen in der ungarischen Hauptstadt Budapest gefasst. Ihm wird verbotener Waffenhandel über das Internet vorgeworfen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte. Die Polizei durchsuchte zwei Wohnsitze des Verdächtigen in Budapest und Barcs, einem kleinen Ort an der Grenze zu Kroatien, und beschlagnahmte unter anderem Computer. «Diverse Beweismittel, insbesondere Datenträger, konnten sichergestellt werden», hiess es.

Schon seit Jahren als Neonazi bekannt

Die Berliner Staatsanwaltschaft will den Verdächtigen nun ausliefern lassen und in Deutschland Anklage gegen ihn erheben. Der 34-Jährige, der aus Thüringen stammt, wurde schon vor Jahren der rechtsradikalen Szene zugeordnet. Über das Internetportal «Migrantenschreck» soll er besonders Gaspistolen und Gewehre, mit denen gefährliche Hartgummigeschosse abgefeuert werden können, verkauft haben. Laut «Motherboard» hat Mario R. zudem die rechtspopulistischen Fake-News-Seiten «Anonymous.Kollektiv» und «Anonymousnews.ru» betrieben haben.

Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft beziehen sich nun konkret auf den Zeitraum Mai bis November 2016. Über seinen Waffenversandhandel soll R. «in insgesamt 193 Fällen erlaubnispflichtige Schusswaffen illegal an diverse in Deutschland wohnhafte Erwerber» verkauft haben. Die Verkäufe soll er über eine von ihm betriebene Firma und mehrere ungarische Konten abgewickelt haben.

Bereits Anfang Dezember 2016 hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen den Mann bestätigt. Ihm wurden damals verbotener Waffenhandel, Hetze gegen Flüchtlinge, Bedrohung und Nötigung vorgeworfen. Seit Anfang 2016 soll er sich nicht mehr in Deutschland aufgehalten haben, eine Spur hatte schon seinerzeit nach Ungarn geführt. Bei Durchsuchungen bei mutmasslichen Kunden in mehreren Bundesländern soll die Polizei damals rund 40 Waffen gefunden haben. Zur Festnahme aber kam es erst jetzt.

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