Hurrikan Dorian wütet über den Bahamas. Wie er sich gebildet hat – wohin er steuert.
Bild: Nasa
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Satellitenbild von Hurrikan Dorian. (Bild: United States Naval Research Laboratory (NRL))
Satellitenbild von Hurrikan Dorian. (Bild: United States Naval Research Laboratory (NRL))
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Das Wichtigste in Kürze

  • Hurrikan Dorian wütet zurzeit auf den Bahamas. Er zerstört Häuser, kentert Boote und sorgt für Überschwemmungen.
  • Der September ist der Höhepunkt der Hurrikan-Saison. In dieser Zeit gibt es im Atlantik regelmässig Wirbelstürme.
  • Damit sich ein Hurrikan bilden kann, braucht es ein tropisches Tiefdruckgebiet und erwärmtes Meerwasser.

Hurrikan Dorian fegt im Moment über die Bahamas hinweg. Das amerikanische National Hurricane Center hat den Wirbelsturm in der höchsten Kategorie fünf eingeordnet. Das bedeutet, dass Winde auftreten, die schneller als 250 Stundenkilometer sind und dass die schweren Niederschläge einen Wasseranstieg von über fünfeinhalb Metern verursachen. Die Inseln wurden evakuiert.

Aber wie entsteht ein Hurrikan wie Dorian überhaupt?

Am 24. August bildete sich in der Mitte des Atlantiks eine sogenannte tropische Welle. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um ein Tiefdruckgebiet, das sich von Afrika nach Amerika bewegt und indem sich Wolken und Gewitter bilden. Zu diesem Zeitpunkt ist Dorian noch kein Hurrikan, sondern ein Tropensturm. Ab dem 25. August bewegt sich die der Sturm über die Inseln der Karibik und trifft Barbados, St. Lucia und die Jungferninseln, dies aber ohne grosse Schäden anzurichten. Dann wandert er weiter in Richtung Norden und wächst in den nächsten Tagen zum Hurrikan der Stärke fünf an. 

Hurricane
Ein Hurrikan wütet am Strand. - Pixabay

Damit eine solche tropische Welle zum Hurrikan wird, muss das Wasser im Meer wärmer als 26 Grad Celsius sein. Ein Teil des Wassers verdampft und steigt auf. Während des Aufstiegs kühlt die Luft ab, das darin enthaltene Wasser kondensiert in einigen Kilometern Höhe wieder und bildet eine Wolkensäule. Das Wasser gibt beim Kondensieren Wärme an die Luft ab. Die erwärmte Luft steigt ebenfalls auf, was dazu führt, dass direkt über der Wasseroberfläche Tiefdruck herrscht. Luft strömt von allen Seiten in das Tiefdruckgebiet, was Wind erzeugt. Diese Luft wird durch kondensierendes Wasser wieder erwärmt und so wird die Wolkensäule immer höher und in ihr entladen sich Gewitter. Wegen der Erdrotation drehen sich die Wolken um das – stille – Auge des Hurrikans.

Ab 120 km/h gilt ein Sturm als Hurricane

Das warme Wasser des Atlantiks dient dem angehenden Hurrikan also als Treibstoff, der Wind um das Zentrum des Sturms wird immer schneller. Ab rund 120 Stundenkilometern gilt er als Hurrikan. Die Gewittersäulen eines Hurrikans können rund 15 Kilometer hoch werden und sich über mehr als 400 Kilometer erstrecken.

Am Sonntag ist der Hurrikan Dorian auf die Bahama-Insel Great Abaco getroffen. Dorian hinterlässt dort eine Spur der Verwüstung: Häuser ohne Dächer, überschwemmte Strassen und gekenterte Boote sind in den zahlreichen Videos und Bildern zu sehen. Problematisch: Hurrikan Dorian bewegt sich nur sehr langsam fort. Teilweise legt er weniger als fünf Kilometer pro Stunde fort – das ist langsamer als die durchschnittliche Gehgeschwindigkeit.

Am Montagmorgen hat der Hurrikan die Insel Grand Bahama erreicht. Gemäss aktuellen Berechnungen wird sich der Wirbelsturm weiter nach Norden bewegen und die Ostküste der US-Bundesstaaten Florida, Georgia sowie South Carolina treffen. Deren Bewohner bereiten sich auf sein Eintreffen vor: offizielle Stellen warnen und bereiten stellenweise Evakuationen vor.

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