Forschende haben im südlichen Brasilien die 50'000. Spinnenart entdeckt. Guriurius minuano heisst die Springspinne, die soeben im World Spider Catalog (Welt-Spinnen-Katalog) verzeichnet wurde. Dieser wird am Naturhistorischen Museum in Bern geführt.
Eine Spinne der Gattung Riesenkrabbenspinne (im Bild eine verwandte Art) hat den Namen Thunberga greta bekommen. Möglicherweise hätte die Klimaschutz-Ikone es vorgezogen, dass ein Singvogel oder ein Clownfisch nach ihr benannt würde. (Archivbild)
Eine Spinne der Gattung Riesenkrabbenspinne (im Bild eine verwandte Art) hat den Namen Thunberga greta bekommen. Möglicherweise hätte die Klimaschutz-Ikone es vorgezogen, dass ein Singvogel oder ein Clownfisch nach ihr benannt würde. (Archivbild) - sda - Keystone/AP Senckenberg Research Institut/PETER JAEGER
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Den Berner Forschenden, die den Katalog führen, dürfte die Arbeit so rasch nicht ausgehen, denn die Fachwelt schätzt, dass es ungefähr 50'000 weitere Spinnenarten noch zu entdecken gibt.

1757 wurde die erste Spinnenart wissenschaftlich beschrieben. Für die ersten 50'000 Exemplare benötigte die Forschung also 265 Jahre. Die Geschwindigkeit der Artneubeschreibungen hat sich aber kontinuierlich erhöht. Die Beschreibung der noch unentdeckten Arten dürfte nun vermutlich in weniger als 100 Jahren gelingen.

Der Welt-Spinnen-Katalog ist im Internet frei einsehbar.

Guriurius minuano wurde von der Spinnenforscherin Kimberly S. Marta und Kollegen aus Brasilien beschrieben. Sie gehört in die Familie der Springspinnen und stellt ihrer Beute auf Sträuchern und Bäumen im südlichen Brasilien, Uruguay und bei Buenos Aires nach, wie das Naturhistorische Museum Bern am Mittwoch mitteilte.

Der Artname ist dem ausgestorbenen Volk der Minuane gewidmet, die dasselbe Gebiet besiedelten. Der indigene Name bezieht sich auf einen kalten, aus der Polarregion stammenden Südwestwind in dieser Gegend.

Spinnen gehören zu den wichtigsten Jägern der Landlebensräume der Erde. Sie haben eine grosse ökologische Bedeutung und fressen pro Jahr zirka 400 bis 800 Millionen Tonnen Insekten. Damit sind sie die wichtigsten Regulatoren der Insektenpopulationen. Dies ist auch für die Menschen von fundamentaler Bedeutung.

www.wsc.nmbe.ch

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

InternetErde