Ist ein Mensch mehr Verkehrslärm ausgesetzt, steigt auch das Suizidrisiko. Zu diesem Schluss kommt eine Studie.
Verkehr auf einer Fernstrasse
Verkehr auf einer Fernstrasse - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Verkehrslärm hat Einfluss auf die Suizidrate.
  • Steigt die Lautstärke des Verkehrslärms, steigt auch das Suizidrisiko.
  • Dies hat eine Studie von Swiss TPH herausgefunden.

Verkehrslärm erhöht laut einer neuen Schweizer Studie das Suizidrisiko. Jeder Anstieg des durchschnittlichen Strassenverkehrslärms zu Hause um zehn Dezibel hat demnach das Suizidrisiko um vier Prozent erhöht.

Auch ein Zusammenhang des Suizidrisikos mit Bahnlärm konnte beobachtet werden, wie das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH), das die Studie durchführte, am Mittwoch mitteilte. Dieser Zusammenhang sei weniger ausgeprägt als beim Strassenverkehrslärm.

Die Ergebnisse hätten sich auch nach der Berücksichtigung weiterer Faktoren wie Luftverschmutzung, Begrünungsgrad im Wohnumfeld und verschiedenen sozio-ökonomischen Daten als solide erwiesen.

Mehr Lärm gleich mehr Stress

«Lärm steigert die psychische Belastung und trägt zur Entstehung psychischer Erkrankungen bei», wird Benedikt Wicki, Doktorand am Swiss TPH und Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitiert.

Dies etwa, weil durch Lärm Schlafstörungen, eine gesteigerte Stresshormonausschüttung und Veränderungen in der Hirnfunktion ausgelöst würden. «Unser Gehirn registriert Lärm als Zeichen einer potenziellen Bedrohung und aktiviert die Kampf-oder-Flucht-Reaktion», ergänzte die Swiss-TPH-Forscherin Danielle Vienneau.

Depression
Stress kann zu erhöhtem Konsum von Suchtmitteln führen. - Holger Langmaier / Pixabay

Die Studie unterstreiche, wie wichtig es sei, die gesundheitlichen Auswirkungen von Verkehrslärm, Luftverschmutzung und Grünflächen in der Stadtplanung und der öffentlichen Gesundheitspolitik zu berücksichtigen, schrieben die Studienautoren weiter.

In der Studie wurden Daten von 5,1 Millionen Menschen ab 15 Jahren aus der Swiss National Cohort aus den Jahren 2001 bis 2015 genutzt. Die Forschenden verglichen sie mit der Lärmexposition durch Verkehrsmittel wie Strassenverkehr, Eisenbahnen und Flugzeuge.

Die Ergebnisse wurden am Mittwoch in der Fachzeitschrift Environmental Health Perspectives veröffentlicht.

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