«BepiColombo» flog am Donnerstag planmässig an der Venus vorbei. Beim Rendezvous schoss die Merkur-Sonde Bilder und sammelte Daten.
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Eine grafische Darstellung der beiden Orbiter von «BepiColombo» am Planeten Merkur. - DLR/ESA/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Raumsonde «BepiColombo» flog am Donnerstag erfolgreich an der Venus vorbei.
  • Bei der Begegnung soll hat die Sonde Daten gesammelt.
  • In fünf Jahren sollte «BepiColombo» dem Planeten Merkur begegnen.

Auf ihrer Jahre dauernden Mission zum Merkur ist die Sonde «BepiColombo» am Donnerstagmorgen (MESZ) an der Venus vorbeigeflogen. Kurz vor 6 Uhr flog das europäisch-japanische Raumfahrzeug in gut 10'000 Kilometer Entfernung an dem Nachbarplaneten der Erde vorbei. Das Manöver dient auch dem Abbremsen des Raumfahrzeugs.

Dieses Manöver wurde aus dem Kontrollzentrum in Darmstadt gesteuert. «Es hat alles funktioniert, es war erfolgreich.» Das sagte Simon Plum vom Esa-Satellitenkontrollzentrum (Esoc) in Darmstadt der Deutschen Presse-Agentur. In der kommenden Woche würde nun eine genaue Analyse erfolgen.

Begegnung von «BepiColombo» mit Merkur in fünf Jahren

Bei dem Flug um die Venus sammelte die Sonde Daten und schoss auch Bilder. Sieben der elf Instrumente an Bord sollten Wissenschaftsdaten von der Venus erheben. Die zwei Instrumente namens MIPA und PICAM sollten Daten von den ionisierten Teilchen der Venus-Atmosphäre liefern. Die Universität Bern war an der Entwicklung dieser Instrumente beteiligt.

Merkur, Venus, Erde, Mars
Merkur, Venus, Erde, Mars: Expeditionen ins Weltall stellen uns vor unbekannte Herausforderungen. - NASA/Lunar and Planetary Institute

Bei der Begegnung mit Merkur in etwa fünf Jahren wird auch das Massenspektrometer STROFIO zum Einsatz kommen. Dessen Projektleiter ist Peter Wurz von der Uni Bern. «Wir werden mit STROFIO dereinst die sehr dünne Atmosphäre von Merkur erfassen. Und deren chemische Zusammensetzung analysieren», erklärte er gemäss einer Mitteilung der Uni.

Auch soll ein Laser-Höhenmesser namens Bela (BepiColombo Laser Altimeter) ein 3D-Abbild der Merkur-Oberfläche erstellen. Konzipiert und gebaut wurde das Instrument unter Leitung von Nicolas Thomas von der Universität Bern.

Merkur-Sonde «BepiColombo»
Die Trägerrakete Ariane 5 mit der Weltraumsonde «BepiColombo» an Bord startet vom Weltraumbahnhof Kourou. - dpa

Vorbeiflüge an Planeten wie der Venus sind für «BepiColombo» nötig, um die Geschwindigkeit zu reduzieren. Nur so kann das Raumfahrzeug den Schub durch die Sonnengravitation abbremsen. Um schliesslich mit der berechneten Geschwindigkeit in eine stabile Umlaufbahn um den Merkur einzuschwenken. Am Donnerstagmorgen reduzierte sich die Geschwindigkeit um fast ein Zehntel auf rund 34 Kilometer pro Sekunde.

Existenz von Leben auf der Venus ist ausgeschlossen

Venus und Erde sind fast gleich gross. Dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt zufolge haben sich die Nachbarplaneten aber sehr unterschiedlich entwickelt. Die Atmosphäre der Venus sei wesentlich dichter und bestehe fast ausschliesslich aus Kohlendioxid.

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Blick auf den Nachbarplaneten Venus. - dpa

Das bewirke einen sehr starken Treibhauseffekt und Oberflächentemperaturen von rund 470 Grad. Die Existenz von Wasser und damit auch von Leben sei dort ausgeschlossen.

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