Der «Solar Orbiter» ist am Samstag in nur 460 Kilometern Höhe an der Erde vorbeigerast. Er ist jetzt auf dem Weg zu seiner Mission im Herzen des Sonnensystems.
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Die Grafik zeigt die «Solar Orbiter» vor der Sonne. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der «Solar Orbiter» ist zum letzten Mal an der Erde vorbeigeflogen.
  • Dabei bestand ein kleines Risiko durch Weltraumschrott.
  • Die Sonde hatte planmässig vorübergehend keinen Kontakt zum Kontrollzentrum.

Die Raumsonde «Solar Orbiter» hat am Samstagmorgen das erste und letzte Mal die Erde umflogen. Nun ist sie wieder auf Kurs ins Zentrum unseres Sonnensystems. Um 5.30 Uhr (MEZ) flog das Raumschiff über Nordafrika und den Kanaren an seinem Heimatplaneten vorbei.

Dies in einer Höhe von 460 Kilometern. Bei dem Rendezvous hatte die Sonde planmässig vorübergehend keinen Kontakt zu den Experten der europäischen Raumfahrtorganisation.

Die Sonde wird aus dem Esa-Kontrollzentrum in Darmstadt gesteuert. Gegen 8.40 Uhr habe man wieder Kontakt mit dem Orbiter gehabt. Dies sagte der Leiter des Esa-Missionsbetriebs im Kontrollzentrum in Darmstadt, Simon Plum, der Deutschen Presse-Agentur.

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Nasa-Illustration des «Solar Orbiter». - NASA/AFP

Das Manöver barg der Esa zufolge ein kleines Risiko. Die Sonde musste durch zwei Umlaufbahnen fliegen, in denen Weltraumschrott zu einer Gefahr hätte werden können. Das Kollisionsrisiko war Plum zufolge aber minimal.

Bei einer potenziellen Gefahr hätten die Spezialisten noch bis sechs Stunden vor der Annäherung ein Ausweichmanöver fliegen können. Dies sei aber nicht nötig gewesen. Und der Orbiter wieder auf den Weg in die Tiefe des Raumes, sagte Plum am Samstag.

«Solar Orbiter»: Instrumente sollen bald in Betrieb gehen

Hintergrund der ersten und letzten Annäherung der Sonde an die Erde ist: Der Orbiter sollte auf dem Weg zu seiner Sonnenmission abgebremst werden. Er kam mit fast 29 Kilometern pro Sekunde an die Erde ran. Und bremste um rund sieben Kilometer pro Sekunde ab.

Nach dem Vorbeiflug sollen jetzt in den kommenden Wochen alle Instrumente an Bord gemeinsam in Betrieb gehen. Im März soll «Solar Orbiter» dann bis zu 50 Millionen Kilometer an das Zentrum des Sonnensystems heranfliegen.

«So nah war er noch nie», sagte Plum. Das sei dann nur noch ein Drittel der Entfernung zwischen Erde und Sonne. Dann werde es auch die nächsten Bilder geben.

Die Mission der Esa und der US-Raumfahrtbehörde Nasa war im Februar 2020 von Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida gestartet. Sie ist rund 1,5 Milliarden Euro teuer. An Bord des 1,8 Tonnen schweren Orbiters sind zehn wissenschaftliche Instrumente. Forscher erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Sonne und das Magnetfeld.

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